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Jedes zweite Kind, das in Österreich einen Kindergarten besucht, wird ganztägig betreut. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm.
Die Regierung kürzt das Geld für die Kinderbetreuung. Wie Familienministerin Juliane Bogner-Strauß ankündigte, werden den Ländern und Gemeinden künftig pro Jahr 110 Millionen Euro für Kinderbetreuungseinrichtungen ausgezahlt. Das sind um 30 Millionen Euro weniger als bisher. Begründet wird die Kürzung der Mittel damit, dass die Einrichtungen für Kinder über drei Jahre schon sehr gut ausgebaut seien.
Die Zahl der Kinder, die österreichweit einen Kindergarten besuchen, ist seit 1972 von 128.000 auf 220.000 gestiegen. „Ob man sein Kind zuhause betreut oder in den Kindergarten schickt, ist eine private Entscheidung. Eltern haben aber nicht immer die Wahl. Für viele Eltern ist das Argument einer gut ausgebauten Kinderbetreuung daher nur schwer nachvollziehbar. Viele Kindergärten schließen zu Mittag, in manchen Bundesländern ist das die Normalität. Dabei plädiert die Ministerin ja für längere Öffnungszeiten“, sagt Agenda Austria-Ökonomin Monika Köppl-Turyna.
„Bei Kinderbetreuung zu sparen, ist definitiv der falsche Weg. Die frühkindliche Förderung muss intensiviert und Tagesöffnungszeiten müssen ausgeweitet werden“, meint Köppl-Turyna. Während in Wien fast alle Einrichtungen für Kinder an ihren Betriebstagen mindestens neun Stunden lang geöffnet sind, sind es in Oberösterreich nur etwa ein Viertel. Zudem variiert zwischen den Bundesländern der Anteil der ganztägigen Betreuung stark: Im Jahr 2017 besuchten vier von fünf Kindern in Wien einen Kindergarten ganztätig inklusive Mittagessen, in Vorarlberg trifft dies nur auf eines von fünf Kindern zu. Fast die Hälfte (49,6 Prozent) aller Kinder essen im Kindergarten zu Mittag und bleiben ganztags dort, 1972 war es nicht ganz ein Drittel (31,1 Prozent).
Generell wäre eine Systemumstellung empfehlenswert. Als Maßnahme schlägt die Agenda Austria für jedes Kind einen Betreuungsscheck vor, der in öffentlichen und privaten Betreuungseinrichtungen gilt. „Eine solche Förderung für jedes Kind würde aufgrund des einsetzenden Wettbewerbs dazu führen, dass ein größeres und qualitativ besseres Angebot entsteht. Dadurch sollte auch die Anzahl an ganztägigen Betreuungsplätzen steigen“, erklärt Köppl-Turyna.
Kinder bringen Frauen in Teilzeit. So steigt die Teilzeitquote von Frauen mit der Geburt eines Kindes erheblich an, während der Anteil von Männern mit Kindern in Teilzeit sogar unter jenem von Kinderlosen liegt. Interessant ist aber auch, dass nahezu die Hälfte der kinderlosen Frauen zwischen 45 und 54 Jahren Teilzeit arbeitet, wie eine Auswertu
Kinderbetreuung ist nach wie vor in erster Linie Frauensache. Warum schaffen wir es nicht, dieses Problem zu lösen?
Österreich zählt im internationalen Vergleich zu jenen Ländern, in denen Frauen besonders oft Teilzeit arbeiten. Begründet wird das immer wieder mit den fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen. Tatsächlich gibt es innerhalb des Landes gravierende Unterschiede. Oberösterreich und Wien bilden hier die Gegenpole: Während in der Hauptstadt fast
Der Sozialstaat unterstützt die Menschen in Notlagen. Finanziert wird das System über Steuern und Abgaben. In Kombination haben die hohe Steuerlast und das großzügige Sozialsystem aber erheblichen Einfluss auf den Anreiz, Arbeit aufzunehmen oder die Arbeitszeit zu erweitern. Für manche lohnt es sich finanziell nicht, einen Job anzunehmen. Di
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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