Arbeitslosigkeit

Jung, älter, arbeitslos?

Wie Ältere länger in Beschäftigung gehalten werden können, ohne die Jungen in die Arbeitslosigkeit zu treiben

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Ältere Arbeitnehmer haben es in Österreich schwer, nach einer Pause oder einer Kündigung einen neuen Job zu finden. Daher müssen jene Fallen entschärft werden, die älteren Arbeitnehmern in Österreich gestellt werden. Dazu gehören die hohen Lohnkosten, die gegen Ende des Erwerbslebens auf ihren Höhepunkt zusteuern. Auch das Pensionssystem ist der Beschäftigung Älterer abträglich, weil die Frühpension finanziell attraktiver ist als länger zu arbeiten. Aus der Daten- und Faktenfülle der Studie leiten die Autoren eine Reihe von Empfehlungen ab, die sich an erfolgreichen Reformen in Deutschland, Schweden und den Niederlanden orientieren.

Vorwort: Warum diese Studie?

Wer dieser Tage durch die Medienlandschaft streift, wird sich eines Eindruckes nicht entziehen können: In jeder Ecke lauert eine kaum zu bewältigende Bedrohung auf uns Menschen. Entweder werden wir bald von den abschmelzenden Polkappen ertränkt, von drohenden Seuchen oder giftigen Lebensmitteln dahingerafft. Mit anderen Worten: Noch nie waren die Zeiten so unsicher wie heute. Beruhigend an diesem Befund ist nur, dass immer jene Zeit zu den unsichersten zählt, in der die Menschen gerade leben. Das ist sozusagen eine verlässliche Konstante, mit der wir zu leben gelernt haben.

Noch nicht so gut kommen wir mit einer anderen, weitaus erfreulicheren Konstante zurecht. Damit, dass wir Jahr für Jahr länger leben. Im Schnitt steigt die Lebenserwartung der Bürger in diesem Land um knapp drei Monate – Jahr für Jahr. Diese zusätzliche Lebenszeit geht fast zur Gänze in mehr Freizeit. Während die meisten europäischen Länder dem Trend der steigenden Lebenszeit mit längeren Arbeitszeiten begegnen, versucht sich Österreich dieser Entwicklung so weit es geht zu entziehen.

Argumentiert wird das nicht zuletzt damit, dass in einer Phase mit derart schwachem Wirtschaftswachstum die Beschäftigung Älterer nicht erhöht werden könne, ohne eine höhere Jugendarbeitslosigkeit zu riskieren. In der Politik wird das gerne etwas plastischer formuliert: „Was haben wir davon, wenn der Opa einen Job hat, aber das Enkerl dann arbeitslos wird?“

Nun ist es zweifellos nicht zielführend, das Frühpensionsalter anzuheben und damit die Arbeitslosigkeit bei Jung oder Alt in die Höhe zu treiben. Aber wäre das denn tatsächlich die Konsequenz? Was zeigen Erfahrungen aus Ländern, in denen die Lebensarbeitszeit bereits an die steigende Lebenserwartung gekoppelt wurde? Gäbe es in Österreich überhaupt genug Arbeit für länger beschäftigte Ältere? Wenn nein, wo liegen die Hürden, die es aus dem Weg zu räumen gilt?

Wir von der Agenda Austria wollten Antworten auf diese Fragen. Unsere Volkswirte Michael Christl, Dénes Kucsera und Hanno Lorenz haben sie gefunden. Ihre akribische Arbeit hat sich gelohnt, wie Sie den durchaus unerwarteten Ergebnissen entnehmen können.

Viel Vergnügen bei einer erfreulichen und ermutigenden Lektüre, wünscht Ihnen

Franz Schellhorn
Direktor Agenda Austria

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