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In Österreich steigen die Löhne mit dem Alter viel stärker an als anderswo. Daher finden Ältere nur sehr schwer einen neuen Job. Löhne, die sich nach der Produktivität richten, würden ihnen helfen.
Die heute veröffentlichten neuen Arbeitslosenzahlen bestätigen es: Ältere sind laut AMS häufiger arbeitslos. Während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, ist sie in der Gruppe der über 50-Jährigen um 5,9 Prozent gestiegen. Das ist auf den ersten Blick paradox, weil die Wahrscheinlichkeit, den Job zu verlieren, für Ältere relativ gering ist. Nur: Wenn es doch passiert, finden sie viel schwerer wieder eine Stelle als Jüngere.
Einen wichtigen Grund dafür zeigt unsere Grafik. Sie stellt dar, wie sich der Lohn eines Arbeitnehmers mit dem Alter im Durchschnitt verändert:
Ergebnis: In Österreich und sonst nur in Frankreich ist die Lohnkurve viel steiler als anderswo. Das heißt: Der Unterschied zwischen dem Einstiegsgehalt und jenem am Ende der Karriere ist viel größer als im Rest Europas bzw. der OECD. Ältere Arbeitnehmer sind besonders teuer – nicht gerade hilfreich für jene, die auf Jobsuche sind.
“Die Löhne sollten mit höherem Alter weniger stark ansteigen, ohne dass das Lebenseinkommen sinkt”, meint daher Ökonom Michael Christl, Mitautor der Studie “Jung, älter, arbeitslos?”. “Wenn die Löhne weniger stark steigen, eröffnet das Spielraum dafür, in der Mitte des Erwerbslebens höhere Gehälter zu zahlen”, so Christl. Er plädiert dafür, das Gehalt stärker nach der Produktivität auszurichten und weniger nach dem Alter (der Seniorität).
Das Senioritätsprinzip stammt aus Zeiten, als die meisten Arbeitnehmer immer im gleichen Betrieb blieben, und schafft einen Anreiz, auch genau das zu tun. Aber die Realität zeigt längst, dass die Arbeitnehmer trotzdem viel mobiler geworden sind. Also profitiert der erste Arbeitgeber davon, dass er einen relativ billigen Arbeitnehmer bekommt. Dafür haben die Arbeitgeber von Älteren den Schaden, bzw. die älteren Arbeitnehmer selbst, die eben nur schwer einen neuen Job finden.
Bleibt noch anzumerken, dass jene landläufige Meinung nicht stimmt, wonach eine höhere Beschäftigung bei den Älteren die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren in die Höhe treibe. “Der länger arbeitende Opa nimmt dem Enkel den Job nicht weg”, stellt Michael Christl fest. In Österreich arbeiten mehr Ältere als vor zehn oder 15 Jahren, ohne dass sich das auf die Jugendarbeitslosigkeit auswirkt.
Auf Österreich kommen massive demografische Veränderungen zu. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl der Menschen über 65 Jahre um rund 50 Prozent steigen, während die Zahl der 20- bis 65-Jährigen deutlich abnimmt.
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