Wer die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen schließen will, sollte Frauen für die besser bezahlten Berufe und Jobs begeistern – das sind vor allem technische und kaufmännische Berufe. Es braucht kürzere Karenzzeiten und vor allem mehr und bessere Kinderbetreuungsangebote.
Die Debatte über Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern wird seit Jahren auch in Österreich immer wieder leidenschaftlich geführt. Der „Gender Pay Gap“ ist kein Mythos, allerdings beziehen sich viele populäre Argumente auf falsche Zahlen. Die Agenda Austria kommt in der vorliegenden Studie zu dem Ergebnis, dass der Gender Pay Gap nicht in der Gegend von rund 22 Prozent liegt, sondern zwischen 3,5 und 11,2 Prozent (je nach Einkommensklasse).
Ein erheblicher Teil der vorhandenen Einkommensunterschiede lässt sich nachvollziehbar erklären: u.a. der höhere Anteil an Teilzeitarbeit, Karenzzeiten, ein anderes Verhalten der Frauen in Lohnverhandlungen, aber auch die Präferenz bestimmter Berufe. Wer die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen schließen will, sollte Frauen für die besser bezahlten Berufe und Jobs begeistern – das sind vor allem technische und kaufmännische Berufe. Es braucht kürzere Karenzzeiten und vor allem mehr und bessere Kinderbetreuungsangebote. Folgende Infografik fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zusammen:
Die „Motherhood-Penalty“ in Österreich ist größer als in vielen anderen westeuropäischen Ländern.
Die Kinderbetreuung ist in Österreich (fast) alleinige Frauensache. 96 Prozent der Erwerbstätigen in Elternkarenz sind weiblich.
Junge Väter arbeiten nach der Familiengründung tendenziell mehr und länger als vorher. Viele junge Mütter dagegen kehren nach der Karenz nicht mehr voll ins Berufsleben zurück oder müssen sich mit Positionen zufriedengeben, die weit unter ihren Qualifikationen liegen.
Kinder bringen Frauen in Teilzeit. So steigt die Teilzeitquote von Frauen mit der Geburt eines Kindes erheblich an, während der Anteil von Männern mit Kindern in Teilzeit sogar unter jenem von Kinderlosen liegt. Interessant ist aber auch, dass nahezu die Hälfte der kinderlosen Frauen zwischen 45 und 54 Jahren Teilzeit arbeitet, wie eine Auswertu
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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