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Die Pensionsbeiträge noch weiter nach oben zu treiben oder den Reformbedarf bei den Renten zu leugnen ist bedenklich. Das zeigt allein die Tatsache, dass heute auf einen Pensionisten nur mehr 3,3 Erwerbsfähige kommen. Und dieses Verhältnis verschlechtert sich laufend.
Österreichs Arbeitnehmer bezahlen so hohe Pensionsbeiträge wie in kaum einem anderen Land. Gleichzeitig sind noch höhere Pensionsbeiträge, wenn es nach Sozialminister Alois Stöger geht, die naheliegendste Möglichkeit, die Pensionen zu sichern. Wobei Österreichs Pensionssystem ja ohnehin in Ordnung sei und es keinen Reformbedarf gebe. Dies sagte der Minister in einem Interview mit dem „Standard“ und sinngemäß auch auf Ö1.
Internationale Experten z.B. der OECD und der EU-Kommission sehen das, aus neutralem Abstand, anders. Dass es beim Pensionssystem Handlungsbedarf gibt, zeigt auch die folgende Grafik:
Die Rente eines Pensionisten wird – abgesehen von einem beträchtlichen Zuschuss aus Steuergeldern! – heute aus den Beiträgen von 3,3 erwerbsfähigen Personen finanziert. Das sind alle Österreicher zwischen 20 und 65 Jahren. Um in ganzen Zahlen zu sprechen: Zehn Erwerbsfähige müssen knapp drei Pensionen finanzieren. (Erwerbsfähig bedeutet nicht, dass alle auch erwerbstätig sind – man denke an Studenten oder Arbeitssuchende.)
In 20 Jahren sind es dann nur mehr 2,2 Erwerbsfähige, die eine Pension zu finanzieren haben. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung müssen die Beitragszahler also immer mehr zu den Renten beisteuern. Das Problem besteht darin, dass die Gruppe der Personen über 65 schneller wächst als die Bevölkerung im Alter zwischen 20 und 65 Jahren.
„Man muss kein großer Mathematiker sein, um zu erkennen, dass das Pensionssystem nicht so bleiben kann“, stellt Michael Christl, Ökonom der Agenda Austria, fest. In der Studie „Elchtest für Österreichs Pensionssystem“ zeigen er und Koautor Dénes Kucsera, wie Schweden sein Rentensystem auf eine nachhaltige Finanzierung umgestellt hat.
„Nur wenn endlich die steigende Lebenserwartung berücksichtigt wird, werden die Zuschüsse aus dem Budget zu den Pensionen im Rahmen bleiben“, hält Michael Christl fest. Schweden, wo sozialen Fragen traditionell ein hoher Stellenwert zukommt, hat es vorgemacht: Dort hängt die Höhe der Pension – mit einer Untergrenze – von der erwarteten Bezugsdauer ab. Der Ökonom Christl betont: „Die Lösung besteht nicht darin, die Renten zu kürzen. Sondern darin, etwas länger zu arbeiten.“ Dann könnten sich die jüngeren Österreicher darauf verlassen, dass sie auch künftig nicht mehr für die Pensionen ausgeben müssen als jetzt.
Obwohl die Pensionen den Staatshaushalt in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Mehrkosten belasten, spielen sie bei den Regierungsverhandlungen keine nennenswerte Rolle. Schon jetzt ist der Zuschuss zu den Pensionen mit über 30 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten des Staates, in den kommenden zehn Jahren kommen weitere fünf Millia
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Länder wie die Schweiz und Schweden zeigen, wie ein Staat auch ohne laufende Defizite bestens funktionieren kann. Seit Einführung der Schuldenbremse konnten etwa die Schweizer ihre Schuldenquote im Bund um knapp zehn Prozentpunkte sowie im Gesamtstaat um fast 20 Prozentpunkte in Relation zum BIP senken.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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