Die Löhne steigen um 2,1 Prozent. Der Großteil davon geht aber nicht an Sie. Sondern an Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungsträger und Kammern.
Wird nach Gründen für eine wirtschaftliche Schwächephase gesucht, dauert es meistens nicht sehr lange, bis irgendjemand die „Lohnzurückhaltung“ als eine der Hauptursachen ausfindig gemacht hat. Profitmaximierende Unternehmer, die Gewinne lieber für sich behalten, statt sie mit ihren Beschäftigten zu teilen, was letzten Endes besser für alle Beteiligten wäre: Die Menschen könnten mehr konsumieren, was wiederum die Umsätze und Erträge der Unternehmen erhöhte, wodurch mehr Jobs geschaffen würden und erneut höhere Löhne gezahlt werden könnten.
Dieses Konzept dürfte auch die aktuellen Lohnverhandlungen begleitet haben. Schließlich werden die Löhne der 120.000 „Metaller“ mitten in einer konjunkturellen Schwächephase um 2,1 Prozent erhöht, womit sich alle Arbeitnehmer auf Lohnzuwächse in ähnlicher Größenordnung einstellen dürfen. Die Abschlüsse der „Metaller“ gelten in Österreich ja traditionell als Richtschnur für alle weiteren Verhandlungen.
Unglücklicherweise werden die Beschäftigten von den höheren Löhnen nicht sehr viel sehen – den Großteil schnappen sich nämlich staatliche Hände. Wer laut Kollektivvertrag beispielsweise 2500 Euro brutto im Monat verdient, darf sich über 410 Euro netto zusätzlich im Jahr freuen. An den Staat gehen nach derselben Lohnerhöhung allerdings jährlich 554 Euro und damit das 1,3fache dessen, was Arbeitnehmern in dieser Einkommensklasse vor Abzug der Inflation bleibt. Noch deutlicher wird der Unterschied bei höheren Einkommen (siehe Grafik).
Der starke Zugriff des Staates auf die Lohnzuwächse der Beschäftigten führte ÖGB-Präsident Erich Foglar im vergangenen Frühjahr auch zu der Bemerkung, dass er eigentlich keine Lust mehr habe, für den „Finanzminister“ lohnverhandeln zu gehen. Womit er natürlich nicht ganz Unrecht hat – allerdings hätte Herr Foglar die wahren Gewinner der alljährlichen Lohnrunden ruhig beim Namen nennen können: Sie heißen Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen und Kammern.
Die Bevölkerung scheint sich mit alledem längst abgefunden zu haben. Was freilich auch daran liegen könnte, dass die meisten Beschäftigten gar nicht merken, wie sehr sie ins Hintertreffen geraten sind. Sie wissen zwar, dass ihnen nach Abzug der Inflation netto nichts mehr von den Lohnerhöhungen übrigbleibt, sehen aber nicht, wie stark die Arbeitskosten anschwellen.
Höhere Arbeitskosten bei kaum wachsenden Reallöhnen werden in rezessiven Phasen wohl eher nicht dazu beitragen, der steigenden Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Vielleicht versucht es die Regierung ja auch einmal mit einer anderen Strategie. Zum Beispiel damit, Konsumenten wie Investoren ein ansprechendes Umfeld zu bieten. Mit einem Staat, der seine Ausgaben im Griff hat und damit seiner Bevölkerung signalisiert, sie nicht Jahr für Jahr mit höheren Steuern und Abgaben zu belästigen. Sondern ihr mehr von ihrer erwirtschafteten Leistung zu überlassen und ihr damit den Glauben an den Aufstieg zurückzugeben.
Ein großer Teil der verbleibenden Lücke beim Gender Pay Gap ist historisch gewachsen und lässt sich durch Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Branchen oder auch zwischen einzelnen Berufen erklären.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Zusätzlich zu den Verteilungen der tatsächlichen Haushaltseinkommen zeigen die gepunkteten Linien die virtuellen Einkommen, wenn jeweils die gesparte Miete hinzugefügt wird.
Der beliebteste Lehrberuf ist bei Mädchen seit Jahren Einzelhandelskauffrau, bei den Burschen belegen Elektro, Metall- und Kraftfahrzeugtechnik die Spitzenplätze.
Sowohl die Lehrlingsstatistiken wie auch die Erhebungen in weiterführenden Schulen und Studiengängen zeigen klar, dass Mädchen weiterhin stark zu geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen tendieren, während technische Ausbildungen viel seltener in Erwägung gezogen werden.
Ist der Gender Pay Gap in Österreich tatsächlich besonders groß, wie die internationale Definition vermuten lässt? Nein, denn hier gilt: The definition matters. Der Unterschied zwischen den Gehältern lässt sich nämlich zu einem großen Teil erklären – und zwar nicht mit Frauenfeindlichkeit, sondern mit Besonderheiten des heimischen Arbei
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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