Zuerst kam die Krise, dann die Geldflut. 2020 hat Anlegern die Bedeutung einer klaren Strategie gezeigt. Die Volatilität ist zurück - und sie ist gekommen, um zu bleiben. Aber wer 2020 überstanden hat, hat 2021 gute Chancen. Die drei wichtigsten Lehren aus diesem irren Jahr.
Es ist eine Sache, die Theorie zu kennen. Und eine andere, die Praxis zu erleben. Viele kennen die Daten, die besagen, dass „time in the market“ besser ist als „timing the market“. Dass man also einfach drinnenbleiben sollte um die Hochs zu erleben und die Tiefs auszusitzen. Aber bisher hat es immer Monate wenn nicht Jahre gedauert, bis diese Erkenntnis in einer Krise bestätigt wurde. Nicht so 2020. Nur 140 Tage nach dem Crash im März hatten die US-Börsen wieder das Ausgangsniveau erreicht. Was wir da gesehen haben, war technisch betrachtet der kürzeste Bärenmarkt aller Zeiten. Die Notenbanken waren schneller zur Stelle als viele es sich vorstellen konnten. Wer in diesem Crash kalte Füße bekommen hat und ausgestiegen ist, hatte kaum Zeit wieder hinein zu kommen.
„Buy and hold“ ist und bleibt die beste Strategie für Kleinanleger. Wer regelmäßig nachlegt, erzielt zudem einen Cost-Averaging-Effekt. Das ist eine simple Strategie, um gängige Anlegerfehler zu vermeiden. Wer 2020 dabei war, hat diese Lektion hoffentlich gelernt. Oder, um es mit André Kostolany zu sagen: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten, und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.”
In der Schule lernen wir, dass wir uns bei wichtigen Dingen konzentrieren müssen. Auch der legendäre Warren Buffet ist ein Fan der Konzentration. Er ist ein Value-Investor, ein Stock-Picker, er kauft nicht den ganzen Markt sondern nur jene Unternehmen, von denen er sich viel verspricht.
Das Problem ist nur: Nicht jeder ist Warren Buffett. Wir kleinen Fische müssen uns eingestehen, dass wir eigentlich nichts wissen. Dass wir nicht die Zeit haben, Firmen zu durchleuchten und auf den perfekten Kaufmoment zu warten. Klar, der Nachbar ist heuer sehr gut gefahren mit seinen Tesla-Aktien. Aber war das Können? Oder Glück? Für den Kleinanleger, der ein Aktienportfolio als Sparbuch-Alternative betreibt, führt kein Weg vorbei an der Diversifikation. Nun kann man sich streiten, ob es dafür 30, 300 oder 3000 Aktien braucht – drei Aktien sind jedenfalls zu wenig.
Das Jahr 2020 hat die Indexinvestoren, die auf einen ganzen Markt setzen, auf eine harte Probe gestellt. Dank Pandemie und Geldschwemme sind die Techwerte allen anderen davongelaufen. Da wird man rasch schwach. Aber niemand weiß, wie es weitergeht. Die Digitalisierung wird in den kommenden Jahren alle Branchen in wachsender Geschwindigkeit umkrempeln. Klar kann man versuchen, die Firmen und Branchen zu identifizieren, die besonders profitieren werden. Solar? Wasserstoff? Raumfahrt?
Ok, wir wissen nun, dass ein breites Portfolio stabiler ist als ein enges. Aber was ist mit den Assetklassen? Da tut sich ein klares Bild auf: Spätestens 2008 haben die Notenbanken Aktien alternativlos gemacht. Das wurde 2020 nochmal bestätigt. Es ist zwar fast gruselig, wie schnell die Zentralbanken den Märkten zu Hilfe geeilt sind. Aber aus deren Sicht ist es verständlich. Ein Kollaps könnte eine Kettenreaktion und eine Depression auslösen. Das galt es zu verhindern. Jetzt wird der Schmerz durch die Politik der Notenbanken in die Währungs- und Anleihenmärkte verlagert. Staatsanleihen sind zum Spekulationsobjekt verkommen – also bleiben nur noch die Aktien.
Selbst der US-Notenbankchef Jerome Powell meinte kürzlich angesichts der Nullzinspolitik, dass die Aktienmärkte aktuell trotz hoher Kurse nicht überbewertet seien. Dabei muss man bedenken: Aktien sind kein reiner Wertspeicher, kein klassischer Inflationshedge. Und das ist gut so. Anders als etwa Gold oder gar das Sparbuch bringen Aktien die Aussicht auf reales Wachstum zusätzlich zur Inflation. Wer Aktien besitzt, wächst mit der Wirtschaft – und schrumpft, wenn es ihr schlecht geht. Wer keine Aktien hat, schrumpft eigentlich immer. In Österreich und Deutschland hat 2020 viele wachgerüttelt und das Interesse an den Kapitalmärkten geweckt. Hoffen wir, dass sie nicht wieder einschlafen.
Gastkommentar von Nikolaus Jilch für „OWN360“ (05.01.2021)
Der Wahlsieg Donald Trumps bringt die europäischen NATO-Staaten in finanzielle Nöte. Der wiedergewählte US-Präsident drängt die Europäer, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Erster Adressat für diese Botschaft ist Deutschland, das sich eigenen Angaben zufolge nur zwei Tage verteidigen kann, bevor der größten Volkswirtschaft E
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Die ersten Jahre sind entscheidend für die sprachliche und soziale Entwicklung eines Menschen. Kinder sind in frühen Jahren besonders lernfähig. Was in dieser Zeit verpasst wird, erhöht später die Kosten für das Bildungssystem, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.
Hätte jemand vor zehn Jahren angefangen, jeden Monat 180 Euro aufs Sparbuch zu legen, dann hätte er zwar real einen Teil seines Vermögenszuwachses schon wieder an die Inflation verloren, trotzdem hat er fast 20.000 Euro zur Verfügung.
Mittlerweile gibt es zwar wieder Zinsen, die Gratisgeldpolitik der EZB hat aber ein großes Loch in die Konten der Sparer gerissen. Das betrifft vor allem die Bürger Österreichs, die knapp 300 Milliarden Euro am Sparbuch und am Konto horten.
Die Notenbank erhöhte vergangene Woche die Leitzinsen um einen Viertelprozentpunkt, bereits zum zehnten Mal in Folge seit der Zinswende im Sommer 2022.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen