Wie stark hängen die EU-Länder vom Gas ab?
- 17.07.2022
- Lesezeit ca. 1 min
Innerhalb der EU zeigen sich große Unterschiede hinsichtlich der Abhängigkeit von Erdgas. Österreich verbraucht je 1.000 Euro Bruttoinlandsprodukt rund 23 Kubikmeter Erdgas. Länder wie Ungarn oder die Slowakei verbrauchen deutlich mehr, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Andere Länder sind aber in den letzten Jahren von Gas unabhängiger geworden. Das gilt vor allem für die skandinavischen Staaten.
Im Vergleich zu 2019 – dem letzten Jahr vor der Coronakrise – haben viele Länder ihre Gasabhängigkeit deutlich reduziert; ganz unabhängig von der Ukrainekrise. Gas war im Zuge der Energiewende ohnehin nur noch als Brückentechnologie vorgesehen. Österreichs Bruttoinlandsprodukt hängt jedoch noch genauso stark vom Gas ab wie vor drei Jahren. „Vor allem die Industrie muss nun alle Hebel in Bewegung setzen, um aus dem Gas herauszukommen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge. Den Privathaushalten die Verantwortung zuzuschieben, greift zu kurz, da diese nur wenig Gas verbrauchen und viele auch kaum ihre Heizungsart wechseln könnten. Bei ihnen wird es eher darum gehen, die sozialen Folgen der Preisexplosion abzufedern.
Mehr interessante Themen
Wenig Anreize für mehr Arbeit
Österreich ist eine Teilzeit-Republik. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein großes Problem. Und es wird vom Steuersystem indirekt gefördert, denn Mehrarbeit zahlt sich einfach nicht aus. Wer rechnen kann, stockt daher die Arbeitsstunden nicht auf. In kaum einem anderen Land bestraft das System Vollzeitarbeit so sehr, wie in Österreic
Das lange Leben der kalten Progression
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Österreichs Löhne ziehen auf und davon
Da sich die kollektivvertraglichen Lohnsteigerungen hierzulande an der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate orientieren, hat die hohe Teuerung auch hohe Lohnabschlüsse nach sich gezogen. Hinzu kommt, dass das in keinem europäischen Land so konsequent gehandhabt wird wie in Österreich. Demnach steigen die Tariflöhne in Ös
Die Österreicher arbeiten weniger als 2019
Gewerkschaften und nahe Institutionen rufen seit Monaten zum Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument: Die gesetzlichen Arbeitszeiten sind seit Jahrzehnten unverändert. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie Morgenluft, auch die Demografie spielt ihnen in die Hände.
Die gefühlte Wohnkosten-Explosion
Aufgrund der hohen Inflationsraten in Österreich ist auch das Thema Wohnen auf die politische Bühne zurückgekehrt. Die Bundesregierung hat eine Mietpreisbremse beschlossen, die KPÖ hat mit dem Thema Bürgermeisterwahlen gewinnen können, zumal sich eine wachsende Zahl von Bürgern von den steigenden Wohnkosten regelrecht überrollt fühlen. Die
Wo Deutsch am Schulhof zur Fremdsprache wird
Für 70 Prozent der Wiener Schüler ist Deutsch nicht die Alltagssprache.