Je nach Schultyp dauert der Einstieg in die Erwerbstätigkeit unterschiedlich lang, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Absolventinnen einer Lehre beginnen im Schnitt nach sieben Tagen einen Job. „Das zeigt, dass die Lehre besser ist als ihr Ruf und Personen mit Lehrabschluss auf dem Arbeitsmarkt gefragter sind denn je“, sagt Agenda Austria-Ökonomin Carmen Treml. Innerhalb von 40 Tagen haben fast alle, die eine Lehre abgeschlossen haben, einen Arbeitsplatz.
Absolventen einer Allgemeinbildenden Höheren Schule (AHS), die nicht direkt in ein Studium wechseln, benötigen im Durchschnitt 146 Tage, um ins Berufsleben zu starten. „Es ist aber nicht Usus bzw. nicht die gesellschaftliche Erwartungshaltung, nach der AHS direkt in die Arbeitswelt zu wechseln“, so Treml. Die Mehrheit der AHS-Maturanten beginnt mit einem Studium, über die Hälfte im ersten Jahr nach der Matura und 85 Prozent innerhalb von drei Jahren.
Bei Absolventen von Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) wechseln nur 25 Prozent im ersten Jahr nach der Matura an eine Hochschule und bis zu 55 Prozent innerhalb von drei Jahren. Die Mehrheit der BHS-Absolventen beginnt schneller zu arbeiten, im Schnitt nach 100 Tagen.
Treml: „Interessant ist, dass Frauen in allen Bereichen deutlich schneller den Einstieg ins Berufsleben schaffen als Männer“. Nach einer Lehre dauert es für Frauen durchschnittlich eine Woche, für Männer 40 Tage. Dieser Unterschied wird auf die männliche Dominanz in vielen Lehrberufen zurückgeführt, wodurch weibliche Mitarbeiterinnen dringend gesucht werden. Nach der Pflichtschule dauert es für Frauen 101 Tage und für Männer 344 Tage, um eine Arbeitsstelle zu finden.
Ein großer Teil der verbleibenden Lücke beim Gender Pay Gap ist historisch gewachsen und lässt sich durch Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Branchen oder auch zwischen einzelnen Berufen erklären.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Die ersten Jahre sind entscheidend für die sprachliche und soziale Entwicklung eines Menschen. Kinder sind in frühen Jahren besonders lernfähig. Was in dieser Zeit verpasst wird, erhöht später die Kosten für das Bildungssystem, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.
Mehr Zeit in der Schule und damit in einem geregelten Umfeld fördert die sprachliche und soziale Integration. Es sollten daher viel mehr Schulen in einen Ganztagsmodus wechseln. Derzeit gibt es beim Angebot noch große regionale Unterschiede.
Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu einer Einstufung als außerordentlicher Schüler und zur verpflichtenden Teilnahme an einem Deutschförderkurs oder – sind die Kenntnisse unzureichend – einer gesonderten Deutschförderklasse. Doch im Schulstartalter hat das Unheil schon längst seinen Lauf genommen.
Sieben von zehn Wiener Pflichtschülern sprechen im Alltag nicht vorwiegend Deutsch. Das muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen, Mehrsprachigkeit kann ja sogar ein Vorteil sein. Allerdings nur, wenn die Kinder Deutsch zumindest gut genug beherrschen, um dem Schulunterricht zu folgen. Letzteres ist leider sehr oft nicht der Fall.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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