Was für österreichische Lehrer die Kreide ist, ist für ihre estnischen Kollegen das Tablet.
Das kleine baltische Land mit gerade einmal 1,3 Millionen Einwohnern hat uns in Sachen Bildung längst abgehängt. Estland gilt als digitaler Vorreiter in Europa. So auch im Bildungsbereich. Alle Lehrer erhalten dort eine Schulung zur Nutzung digitaler Hilfsmittel. 40 Prozent der Lehrkräfte wurden sogar zu IT-Experten ausgebildet. Programmieren und Robotik werden als Wahlfächer angeboten.
„Dank der Digitalisierung kann der Unterricht viel individueller gestaltet werden. Jeder Schüler kann nach eigenen Stärken und Talenten effektiver und erfolgreicher lernen“, erklärt Hanno Lorenz, Ökonom der Agenda Austria.
Mehr dazu finden Sie im neuen Kapitel unseres Dossiers auf www.digitalpotenzial.at.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Die ersten Jahre sind entscheidend für die sprachliche und soziale Entwicklung eines Menschen. Kinder sind in frühen Jahren besonders lernfähig. Was in dieser Zeit verpasst wird, erhöht später die Kosten für das Bildungssystem, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.
Mehr Zeit in der Schule und damit in einem geregelten Umfeld fördert die sprachliche und soziale Integration. Es sollten daher viel mehr Schulen in einen Ganztagsmodus wechseln. Derzeit gibt es beim Angebot noch große regionale Unterschiede.
Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu einer Einstufung als außerordentlicher Schüler und zur verpflichtenden Teilnahme an einem Deutschförderkurs oder – sind die Kenntnisse unzureichend – einer gesonderten Deutschförderklasse. Doch im Schulstartalter hat das Unheil schon längst seinen Lauf genommen.
Sieben von zehn Wiener Pflichtschülern sprechen im Alltag nicht vorwiegend Deutsch. Das muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen, Mehrsprachigkeit kann ja sogar ein Vorteil sein. Allerdings nur, wenn die Kinder Deutsch zumindest gut genug beherrschen, um dem Schulunterricht zu folgen. Letzteres ist leider sehr oft nicht der Fall.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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