Was seit 2021 teurer, was billiger geworden ist
- 03.06.2024
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Langsam, sehr langsam nimmt der Inflationsdruck in Österreich ab. Die Statistik Austria hat am Freitag die erste Schnellschätzung für Mai veröffentlicht: 3,3 Prozent waren es noch im Vergleich zum Vorjahr.
Damit liegt Österreich nun hinter Spanien, dem Land der staatlich verordneten Preisregulierung. Dort sind die Preise im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,8 Prozent gestiegen. Für Österreich ist das ein schwacher Trost, zumal sich die Teuerung in den letzten drei Jahren gewaltig in die Haushaltskassen gefressen hat. Billiger geworden ist in diesem Zeitraum kaum etwas, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Erdgas führt – wenig überraschend – die Liste an, doch auch viele Grundnahrungsmittel sind erheblich teurer geworden. Dass sich der Handyvertrag und Softwareprodukte etwas verbilligt haben, ist da wohl ein schwacher Trost. Zum Glück sind zwar auch die Einkommen stark gestiegen; daher ist zum Beispiel der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Einkommen ziemlich konstant geblieben. Doch dadurch sind die Lohnstückkosten bei uns stärker gestiegen als bei unseren europäischen Konkurrenten. „Die Inflationskrise ist im historischen Vergleich bisweilen zwar eher kurz, doch die Durststrecke, die uns blüht, wenn wir uns jetzt aus den Märkten preisen, wird wohl länger sein“, gibt Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge zu bedenken.
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