Sind 5 Prozent Lohnforderung gerechtfertigt? Wenn heute erstmals seit 2011 wieder in Österreich gestreikt wird, dann geht es neben politischen Konflikten rund um die Arbeitszeitflexibilisierung vor allem um diese Frage.
Die Inflationsrate lag im Vorjahr bei 2,1 Prozent, in der Gesamtwirtschaft stieg die Produktivität laut EU-Kommission um 0,9 Prozent. Doch die Metallbranche ist traditionell produktiver als andere Sektoren und das lässt sich auch an den vergangenen Abschlüssen ablesen, wie eine Agenda Austria-Grafik zeigt.
Die Tarifabschlüsse waren für die Metaller seit 2005 mit einem Plus von 38 Prozent deutlich höher als die Inflationsrate von 2005 bis 2017. Aber auch die Produktivität der wesentlichen Metallerbranchen war auf Basis von Zahlen der Statistik Austria mit rund 21 Prozent sehr hoch. In der Vergangenheit ist ein großer Teil des Produktivitätszuwachses abgegolten worden. Würde die volle Produktivität des Vorjahres (1,6 Prozent) plus die Inflation (2,1 Prozent) an die Arbeitnehmer gehen, läge man heuer unter 4 Prozent Lohnabschluss.
Die Grafik zeigt, wie schwer wir uns in Österreich mit der Produktivität tun. Bei der Produktivität pro Arbeitsstunde (oben) landen wir im EU-Vergleich seit 2000 immerhin noch halbwegs im Mittelfeld – obwohl wir seit Corona auf der Stelle treten.
Langsam, sehr langsam nimmt der Inflationsdruck in Österreich ab. Die Statistik Austria hat am Freitag die erste Schnellschätzung für Mai veröffentlicht: 3,3 Prozent waren es noch im Vergleich zum Vorjahr.
In ganz Europa sind die Energiepreise in den letzten Jahren nach oben geschossen. Die Regierungen haben mit umfangreichen Hilfspaketen für Haushalte und Unternehmen reagiert. Auch hierzulande. Dennoch fiel der Preisanstieg für die heimische Wirtschaft drastisch aus, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Aus nicht einmal 10 Cents je Kilowa
Die Inflationsraten sinken; auch das Differential zur Eurozone nimmt ab. Auf eine echte Entspannung ist aber erst 2025 zu hoffen.
Diese Grafik zeigt, wie hoch die Teuerung in anderen Ländern gewesen wäre, wenn wir ihnen unsere Gewichtung der Inflation übergestülpt hätten.
Steigen die Preise im Tourismus von Natur aus stärker, sodass jedes Land mit einem starken Gastrosektor eine höhere Inflationsrate ausweisen würde? Oder steigen die Preise in der österreichischen Beherbergungsbranche stärker als andernorts?
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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