Nicht nur die Inflation ist in Österreich derzeit auf einem besonders hohen Niveau. Auch die Staatsschulden sind beträchtlich gestiegen. Das liegt hauptsächlich an den zahlreichen Hilfsprogrammen, die die Kosten der Inflation für die Bürger abfedern sollen. Doch so wachsen die Staatsschulden immer weiter an. Insgesamt sind das rund 350 Milliarden Euro beziehungsweise rund 80 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) oder 39.000 Euro pro Einwohner, wie Berechnungen der Agenda Austria zeigen.
Wenn die Politik nicht gegensteuert, wird sich dieser Trend noch weiter verschärfen. Dann läge die Staatsverschuldung bei knapp 2.260 Milliarden Euro, sie würde sich also versechsfachen. Jeder Einwohner wäre dann mit 226.000 Euro verschuldet, die Schuldenquote würde auf rund 120 Prozent in Relation zum BIP klettern. „Die demographische Entwicklung wird Österreichs Verschuldung in den kommenden Jahrzehnten deutlich steigen lassen“, stellt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert fest. „Reformen des Pensions- und Gesundheitssystems sind dringend notwendig, um die Staatsschuld einzubremsen. Schulden, für die die Bürger in Österreich letztlich selber aufkommen werden“, mahnt Göttert.
Das Niedrigzinsumfeld hat den Regierungen europaweit Zeit erkauft, strukturelle Reformen durchzuführen und Schuldenstände zu reduzieren. Passiert ist das Gegenteil. Schulden mit hohen Zinsen wurden mit neuen Schulden und niedrigen Zinsen refinanziert, um immer mehr Schulden aufzunehmen. So ist die Schuldenquote in Österreich im Zeitverlauf immer
Österreich hat noch immer ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem.
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) prognostizierte in einer Analyse für das Finanzministerium, dass die Schuldenquote bis 2060 aufgrund der genannten Kostentreiber auf über 120 Prozent des BIP steigen wird, falls die Politik nicht gegensteuert. Das würde die Refinanzierungskosten für Österreich erheblich erhöhen.
Nun ist Österreich noch eines der Länder mit vergleichsweise hoher Bonität unter Kreditgebern. Italien dagegen entging erst vor kurzem knapp einer Bewertung auf Ramschniveau.
Laut Daten der EZB müssen sowohl Österreich als auch Italien in den kommenden fünf Jahren etwa die Hälfte ihrer Verbindlichkeiten refinanzieren.
Österreich hat einzelne Anleihen sogar mit einer Laufzeit von bis zu 100 Jahren ausgegeben. Somit wirkt die Zinswende nicht auf einen Schlag.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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