Beschäftigung

Preist sich Österreich aus dem Markt?

Österreich liegt nicht nur bei den Inflationsraten im europäischen Spitzenfeld, sondern auch bei der Entwicklung der Lohnstückkosten, wie eine Analyse der Agenda Austria zeigt. Die Lohnstückkosten messen die Arbeitskosten je produzierter Einheit. Steigen die Löhne schneller als die Produktivität, dann nimmt die preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern ab.

Unter den „alten“ EU-Ländern (Beitritt vor 2004) liegt Österreich bei der Entwicklung der Lohnstückkosten an der Spitze. Im Vergleich zum Jahr 2019 – dem letzten „normalen“ Wirtschaftsjahr – werden die Lohnstückkosten in Österreich bis 2025 um etwa ein Drittel steigen. Im Vergleich dazu beträgt der prognostizierte Anstieg in den Niederlanden 27 Prozent, in Deutschland 22 Prozent, in Dänemark 18 Prozent und in Italien 17 Prozent. „Das Dilemma ist, dass die hohen Lohnabschlüsse wieder die Inflation anfachen und abermals hohe Lohnforderungen mit sich bringen. Auf Dauer ist das Gift für den Wirtschaftsstandort Österreich“, zeigt sich Agenda Austria-Ökonom Jan Kluge ernüchtert. „Zu glauben, wir stünden ja ohnehin nicht über den Preis im Wettbewerb mit anderen Ländern, da unsere Produkte für sich sprächen, könnte sich als gefährliche Selbstzufriedenheit erweisen“, so Kluge.

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