Eine Berechnung der Agenda Austria zeigt: Seit 2011 ist die Rendite am Sparbuch bis auf zwei Ausnahmejahre immer negativ gewesen. Und diese Entwicklung verschärft sich 2021 und 2022 noch.
Weil es am Sparbuch praktisch keine Zinsen mehr gibt, aber die Inflation hoch ist, werden die Österreicher allein in diesen beiden Jahren rund fünf Milliarden Euro an Wert am Sparbuch verloren haben. Aufgrund der anziehenden Preise werden die realen Zinsen 2022 sogar minus 2,8 Prozent für jenes Geld betragen, das am Sparbuch liegt. Die Österreicher sparen zwar sehr viel, aber sie sparen nicht besonders geschickt. Die Kapitalmarktkultur in Österreich ist unterentwickelt, das muss geändert werden. Auch Kleinsparer können vom Kapitalmarkt profitieren und am langfristigen Wachstum der Weltwirtschaft teilhaben.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Hätte jemand vor zehn Jahren angefangen, jeden Monat 180 Euro aufs Sparbuch zu legen, dann hätte er zwar real einen Teil seines Vermögenszuwachses schon wieder an die Inflation verloren, trotzdem hat er fast 20.000 Euro zur Verfügung.
Das Niedrigzinsumfeld hat den Regierungen europaweit Zeit erkauft, strukturelle Reformen durchzuführen und Schuldenstände zu reduzieren. Passiert ist das Gegenteil. Schulden mit hohen Zinsen wurden mit neuen Schulden und niedrigen Zinsen refinanziert, um immer mehr Schulden aufzunehmen. So ist die Schuldenquote in Österreich im Zeitverlauf immer
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) prognostizierte in einer Analyse für das Finanzministerium, dass die Schuldenquote bis 2060 aufgrund der genannten Kostentreiber auf über 120 Prozent des BIP steigen wird, falls die Politik nicht gegensteuert. Das würde die Refinanzierungskosten für Österreich erheblich erhöhen.
Nun ist Österreich noch eines der Länder mit vergleichsweise hoher Bonität unter Kreditgebern. Italien dagegen entging erst vor kurzem knapp einer Bewertung auf Ramschniveau.
Laut Daten der EZB müssen sowohl Österreich als auch Italien in den kommenden fünf Jahren etwa die Hälfte ihrer Verbindlichkeiten refinanzieren.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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