Die kürzlich veröffentlichten PISA-Ergebnisse bestätigen die Befürchtung, dass die Kompetenzen der 15-jährigen Schüler weiter abgenommen haben. Vor allem zeigen sie aber, dass Österreichs Bildungssystem nicht mit dem hohen und in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsenen Migrationsanteil umgehen kann, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Die Differenz zwischen den mittleren Mathematik-Ergebnissen der Testteilnehmer mit und ohne Migrationshintergrund beträgt hierzulande 58 Punkte; nur in wenigen Ländern ist der Unterschied größer. Umgerechnet sind das bis zu zwei Schuljahre, die Migranten hinterherhinken. Um die seit Jahren offenkundige Lücke endlich zu schließen, muss die Landessprache stärker in den Alltag integriert werden. „Die PISA-Ergebnisse zeigen, dass die meisten Migranten außerhalb des Klassenraums kaum Deutsch sprechen“, hält Agenda Austria-Ökonomin Carmen Treml fest. Zudem müsse sich das Bildungssystem mit Förderangeboten spezifisch um Kinder kümmern, die sozial benachteiligt sind.
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Die ersten Jahre sind entscheidend für die sprachliche und soziale Entwicklung eines Menschen. Kinder sind in frühen Jahren besonders lernfähig. Was in dieser Zeit verpasst wird, erhöht später die Kosten für das Bildungssystem, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.
Mehr Zeit in der Schule und damit in einem geregelten Umfeld fördert die sprachliche und soziale Integration. Es sollten daher viel mehr Schulen in einen Ganztagsmodus wechseln. Derzeit gibt es beim Angebot noch große regionale Unterschiede.
Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu einer Einstufung als außerordentlicher Schüler und zur verpflichtenden Teilnahme an einem Deutschförderkurs oder – sind die Kenntnisse unzureichend – einer gesonderten Deutschförderklasse. Doch im Schulstartalter hat das Unheil schon längst seinen Lauf genommen.
Sieben von zehn Wiener Pflichtschülern sprechen im Alltag nicht vorwiegend Deutsch. Das muss nicht zwangsläufig ein Problem darstellen, Mehrsprachigkeit kann ja sogar ein Vorteil sein. Allerdings nur, wenn die Kinder Deutsch zumindest gut genug beherrschen, um dem Schulunterricht zu folgen. Letzteres ist leider sehr oft nicht der Fall.
Je nach Schultyp dauert der Einstieg in die Erwerbstätigkeit unterschiedlich lang, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Absolventinnen einer Lehre beginnen im Schnitt nach sieben Tagen einen Job. „Das zeigt, dass die Lehre besser ist als ihr Ruf und Personen mit Lehrabschluss auf dem Arbeitsmarkt gefragter sind denn je“, sagt Agenda A
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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