Mit der hohen Inflation steigen die Zinsen, womit auch die Zeiten kostenloser Staatsschulden vorbei sind. Wie sind die Staaten auf die Zinswende vorbereitet? Besonders Italien ist in einer höchst unangenehmen Lage. Schon vor der Zinswende war die Zinsbelastung mit 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sehr hoch. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone wird mit steigenden Zinsen deutlich stärker unter Druck kommen. Nur unwesentlich besser ist die Lage in Griechenland, Portugal und Spanien, während Österreichs Zinszahlungen gemessen am BIP mit 1,1 Prozent vergleichsweise niedrig sind, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt.
Das vergangene Jahrzehnt lud mit einer niedrigen Zinsrate zur Ausweitung der Staatsverschuldung ein. Es bestand aber auch die Möglichkeit, mit einer Umschuldung die Zinszahlungen zu drücken. Und das auf lange Sicht. „Klug agierende Staaten ließen hoch verzinste Schuldtitel auslaufen und emittierten neue Papiere mit möglichst niedriger Verzinsung und langer Laufzeit“, erklärt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert. Mit einer Restlaufzeit von 10,6 Jahren liegt Österreich knapp hinter dem Spitzenreiter Griechenland, das 10,9 Jahre vorweisen kann. „Gerade in Anbetracht der Zinswende, eine Maßnahme von der der Staat lange profitieren wird”, so Göttert.
Italien ist wiederum sehr kurzfristig finanziert, bekommt die steigenden Zinsen also früher zu spüren. „Für Italien ist das besonders bitter, denn aufgrund der hohen Verschuldung belastet der Schuldendienst bereits heute das Budget spürbar. Kommt das Land von seinem Schuldenberg nicht rasch herunter, wird sich das Problem in den kommenden Jahren verschärfen”, warnt Göttert.
Helmut Schmidt soll einmal gesagt haben, dass sich in der Krise der Charakter beweist. Während in den USA auf die Finanz- und noch stärker auf die Corona-Krise durch die Ausweitung der Arbeitszeit reagiert wurde, sieht es in Europa fundamental anders aus. Die Entwicklung der Arbeitszeit in Österreich ist bereits seit 1995 rückläufig, mit der C
Wie versprochen, so gebrochen. Seit Jahren schwören bürgerliche Finanzminister hoch und heilig, sie würden beim Staat sparen, um die Bürger zu entlasten. Aber sie scheitern immer wieder an sich selbst, zu groß sind die Verlockungen, Geld unter dem Volk zu verteilen, statt die Schuldenstände zu reduzieren. Um sich von den Schulden-Sirenen losz
Inflationsbereinigt wird die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung der Österreicher zwischen 2019 bis 2026 um magere 0,48 Prozent gewachsen sein. Selbst die Italiener werden in diesem Zeitraum um rund zehn Prozent wohlhabender geworden sein. Während Spitzenreiter wie Kroatien, Bulgarien und Irland einen regelrechten Boom erwarten, liegt Österreich fast a
Die Stimmung der europäischen Industrie ist am Boden. In den allermeisten EU-Ländern beurteilen die Branchenvertreter ihre Situation mehrheitlich pessimistisch. Fast am Ende der Liste rangieren die Industrieländer Deutschland und Österreich, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Beide sind stark auf Industriegüter spezialisiert und mü
Österreich steht vor der längsten Wirtschaftsflaute seit dem Zweiten Weltkrieg, was sich entsprechend negativ auf die Budgetprognosen auswirkt. In diesem Jahr und auch im kommenden Jahr wird Österreich die EU-Maastricht-Kriterien eines Defizits von maximal drei Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) nicht einhalten. Während Politik, Experten un
In den vergangenen Jahren war viel über die fortschreitende Verarmung der Österreicher bis weit in die Mittelschicht zu hören. Und tatsächlich führten die Krisen zu einem vorübergehenden Rückgang der preisbereinigten Erwerbseinkommen nach Steuern; wobei der Stundenlohn zu jedem Zeitpunkt höher war als noch im Jahr 2019 und der Staat die Hau
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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