In Zukunft wird die Vergangenheit teuer
- 29.07.2024
- Lesezeit ca. 1 min
Dass Österreich von anderen EU-Staaten zu den „sparsamen Vier“ gezählt wird, ist aufmerksamen Beobachtern inzwischen nur noch ein müdes Lächeln wert. Die Realität sieht nämlich anders aus, wie eine Analyse der Agenda Austria auf Basis mehrerer Prognosen zeigt. Sowohl das Finanzministerium als auch die OECD rechnen mit einem starken Anstieg der Staatsschulden. Ausgehend von rund 78 Prozent Staatsschulden gemessen an der Wirtschaftsleistung im Jahr 2022 wird der Schuldenstand ohne Reformen bis 2060 auf italienische Verhältnisse von 121 Prozent des BIP ansteigen – so die optimistische Berechnung des BMF. Die OECD geht hingegen davon aus, dass die Schuldenquote auf 171 Prozent ansteigen wird, das ist mehr als in Griechenland heute.
Ohne tiefgreifende Reformen auf der Ausgabenseite wird kommenden Generationen ein immer größerer Schuldenberg aufgeladen. Finanzieller Spielraum, um selbst Schwerpunkte zu setzen, wird Ihnen damit geraubt. Agenda Austria-Direktor Franz Schellhorn: „Ausgabenwütige Politiker manövrieren Österreich immer tiefer ins Schuldenloch. Um junge und zukünftige Generationen vor der Verantwortungslosigkeit der Gegenwart zu schützen, braucht es eine strenge Ausgabenbremse, die in der Verfassung verankert wird.“ In der Schweiz oder Schweden funktioniert so ein System bereits prächtig. Die Politik wäre dann endlich gezwungen, den größten Ausgabentreiber zu reformieren – das Pensionssystem, so Schellhorn.
Mehr interessante Themen
Ein Jahresverdienst an Schulden
In der Corona-Pandemie riefen alle nach dem Staat und dieser ließ sich nicht lange lumpen. Rasch wurde Staatsprogramme aufgefahren, um den Wohlstand der Haushalte und den Fortbestand der Unternehmen zu sichern. Es wurde geklotzt, nicht gekleckert. Die Rechnung dafür werden kommende Generationen zahlen müssen. Mit Ende des Jahres 2023 wird die Re
Die Schuldenbombe tickt: Wird Österreich das neue Italien?
Mehr als ein Jahrzehnt lang konnten sich Staaten kostenlos verschulden, die Zinsen lagen praktisch bei null. Damit sollten den Staaten Zeit erkauft werden, sich nach der Finanzkrise zu modernisieren. Statt diese Zeit aber für Reformen zu nutzen, wurde das vermeintliche Gratisgeld mit beiden Händen ausgegeben. Österreich muss seinen Ausgabenrausc
Verschuldung im Zeitverlauf
Österreich hat noch immer ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem.