EU: Richtungsänderung erwünscht
- 02.07.2018
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Österreich liegt mit 31 Prozent Zustimmung leicht über dem EU-Schnitt.
Österreich übernimmt den EU-Ratsvorsitz zu einem Zeitpunkt, an dem sich viele Bürger offensichtlich eine politische Richtungsänderung wünschen. Laut Eurobarometer sehen nur 28 Prozent die Entwicklung der Union positiv. 47 Prozent der EU-weit Befragten geben an, dass sich die Dinge in der EU in die falsche Richtung entwickeln. Spitzenreiter in der Negativ-Beurteilung sind übrigens die Griechen: 69 Prozent sind der Meinung, dass die EU den falschen Kurs gewählt habe. In Frankreich äußerten sich 58 Prozent in diesem Sinne, in Italien 50 Prozent. Das positivste Bild haben die Iren, Österreich liegt leicht über dem EU-Schnitt. An vorderster Stelle der dringlichsten Sorgen stehen für die Europäer Einwanderung (39 Prozent), Terrorismus (38 Prozent) und die wirtschaftliche Situation (17 Prozent).
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