Die Österreicher arbeiten weniger als 2019
- 10.06.2024
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Gewerkschaften und nahe Institutionen rufen seit Monaten zum Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument: Die gesetzlichen Arbeitszeiten sind seit Jahrzehnten unverändert. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie Morgenluft, auch die Demografie spielt ihnen in die Hände.
Die Baby-Boomer-Generation geht in Pension, immer weniger Junge kommen nach. Das gibt den Arbeitnehmervertretern mehr Verhandlungsmacht. Was gerne übersehen wird, ist, dass die Arbeitszeiten laufend verkürzt werden – ganz ohne rechtliche Vorgaben. Das Ausmaß der gearbeiteten Stunden wächst schon lange nicht mehr mit der Entwicklung der Arbeitnehmer mit, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
„Zwar eilen wir von einem Beschäftigungsrekord zum nächsten, die gesamte Arbeitszeit im Land ist in den letzten zehn bis 15 Jahren jedoch nur leicht gestiegen. Gegenüber 2019 arbeiten wir in Summe sogar weniger“, resümiert Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. Einen ersten Bruch gab es nach der Finanzkrise, seither stieg das Arbeitsvolumen schwächer als die Anzahl der unselbständig Beschäftigten. Ein zweiter Bruch kam mit der Corona-Pandemie. Seither wuchs die Zahl der Arbeitnehmer um vier Prozent. Das Arbeitsausmaß sank hingegen um 0,5 Prozent. Kucsera: „Mehrarbeit lohnt sich für viele kaum“. Die Zahl der offenen Stellen zeigt, das es genügend Arbeitsbedarf gebe. Aber auch die durchschnittlich gearbeiteten Stunden in Vollzeitarbeit sind seit Jahren rückläufig. Ein Trend, der Österreich zum Verhängnis werden könnte: In der großen Mehrzahl der EU-Staaten wächst das Arbeitsvolumen. „Das ist einer der Gründe, für das schwache Wachstum in Österreich“.
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