Geringverdiener werden am stärksten entlastet
- 22.06.2020
- Lesezeit ca. 1 min
Die Regierung hat Mitte Juni bei ihrer Klausur im Namen der Steuerzahler noch einmal rund 19 Milliarden Euro für die Überwindung der Corona-Krise bereitgestellt. Der Großteil geht an die Wirtschaft, zweieinhalb Milliarden sind für Privatpersonen vorgesehen.
Die Mehrheit für die Absenkung des Eingangssteuersatzes von 25 auf 20 Prozent (Kosten: 1,5 Milliarden Euro), der Rest für den Kinderbonus, die Negativsteuer für Niedrigstverdiener und für eine Einmalzahlung an Arbeitslose. Welche Einkommensgruppen profitieren nun stärker, welche weniger? In absoluten Zahlen profitieren natürlich jene Menschen mehr, die besonders viel Steuer zahlen. Relativ zur Steuerleistung sind es aber vor allem die Niedrigverdiener, die überproportional entlastet werden, wie eine aktuelle Berechnung der Agenda Austria zeigt.
So bringt das steuerliche Entlastungspaket den Personen des untersten Einkommenszehntels 15 Euro im Monat, einer Person im Top-Segment mehr als 40 Euro. Misst man diese Entlastung nicht in absoluten Zahlen, sondern in Prozent der Abgabenlast, kommt das unterste Zehntel auf eine Entlastung von mehr als 28 Prozent. Im obersten Zehntel sind es hingegen nur etwas mehr als ein Prozent. Dieses Gesamtpaket hilft allen Menschen in Österreich, dennoch kann es sich hierbei nur um einen ersten Schritt handeln. Dass die Abgabenlast in Österreich zu hoch ist, wusste die Regierung schon vor Corona.
Mehr interessante Themen
Wenig Anreize für mehr Arbeit
Österreich ist eine Teilzeit-Republik. Das ist in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein großes Problem. Und es wird vom Steuersystem indirekt gefördert, denn Mehrarbeit zahlt sich einfach nicht aus. Wer rechnen kann, stockt daher die Arbeitsstunden nicht auf. In kaum einem anderen Land bestraft das System Vollzeitarbeit so sehr, wie in Österreic
Das lange Leben der kalten Progression
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Österreichs Löhne ziehen auf und davon
Da sich die kollektivvertraglichen Lohnsteigerungen hierzulande an der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate orientieren, hat die hohe Teuerung auch hohe Lohnabschlüsse nach sich gezogen. Hinzu kommt, dass das in keinem europäischen Land so konsequent gehandhabt wird wie in Österreich. Demnach steigen die Tariflöhne in Ös
Die Österreicher arbeiten weniger als 2019
Gewerkschaften und nahe Institutionen rufen seit Monaten zum Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument: Die gesetzlichen Arbeitszeiten sind seit Jahrzehnten unverändert. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie Morgenluft, auch die Demografie spielt ihnen in die Hände.
Die gefühlte Wohnkosten-Explosion
Aufgrund der hohen Inflationsraten in Österreich ist auch das Thema Wohnen auf die politische Bühne zurückgekehrt. Die Bundesregierung hat eine Mietpreisbremse beschlossen, die KPÖ hat mit dem Thema Bürgermeisterwahlen gewinnen können, zumal sich eine wachsende Zahl von Bürgern von den steigenden Wohnkosten regelrecht überrollt fühlen. Die
Wo Deutsch am Schulhof zur Fremdsprache wird
Für 70 Prozent der Wiener Schüler ist Deutsch nicht die Alltagssprache.