Das bringt das Aus der kalten Progression
- 12.07.2023
- Lesezeit ca. 1 min
Mit Beginn des Jahres wurde die kalte Progression abgeschafft. Zwei Drittel der Einnahmen durch diese schleichende Steuererhöhung fließen automatisch zurück an die Steuerzahler. Das verbleibende Drittel können die Regierungsparteien je nach politischer Schwerpunktsetzung verteilen.
So wurde die schleichende Steuererhöhung für Geringverdiener völlig abgeschafft. Wer letztes Jahr mehr verdient hat, erhielt weniger als die Inflationssteuer abgegolten. Berechnungen der Agenda Austria zeigen, wie der Steuerzahler im Jahr 2024 von der Abschaffung der kalten Progression profitiert. Bei einem Bruttomonatseinkommen von 1.500 Euro bekommt man aktuell aufgrund der Zweidrittel-Regelung 183 Euro mehr pro Jahr. Würde die kalte Progression vollständig abgegolten werden, wären es 270 Euro. Bei Gehältern von 2.500 bzw. 3.000 Euro erhält man statt 464 nur 309 Euro fix mehr.
„Das jetzige Modell ist unnötig kompliziert“, sagt Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. „Man hätte die kalte Progression komplett abschaffen sollen, so wie die Schweiz. Schade ist, dass die kalte Progression nicht komplett abgeschafft wurde, sondern nur für die untersten Tarifstufen. Das führt im schlechtesten Fall zu noch mehr Teilzeitanreizen, weil Mehrarbeit stärker belastet bleibt.“
Mehr interessante Themen
Das lange Leben der kalten Progression
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Die Österreicher arbeiten weniger als 2019
Gewerkschaften und nahe Institutionen rufen seit Monaten zum Kampf für kürzere Arbeitszeiten. Das Argument: Die gesetzlichen Arbeitszeiten sind seit Jahrzehnten unverändert. Mit dem neuen SPÖ-Chef Andreas Babler wittern sie Morgenluft, auch die Demografie spielt ihnen in die Hände.
Der Westen sucht, was der Osten hat
der Arbeitskräftemangel erfasst eine Branche nach der anderen. Unternehmen in ganz Österreich suchen händeringend nach Personal. Ganz Österreich? Nein, eine Stadt im Osten Österreichs widersetzt sich dem unbeugsamen Trend, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Trotz Steuerreform ein Hochsteuerland
Der Eingangssteuersatz der Lohn- und Einkommensteuer wurde rückwirkend für das Gesamtjahr von 25 auf 20 Prozent gesenkt. Trotz dieser Senkung bleibt die Belastung des Faktors Arbeit aber fast unverändert hoch. Nur in drei europäischen Ländern ist sie höher als in Österreich.
Durchschnittsverdiener zahlt mehr als 30.000 Euro jährlich an den Staat
Österreich ist ein Hochsteuerland. Die Debatte um die Senkung der Lohnnebenkosten wurde nach einem kurzen politischen Aufschrei sofort wieder abgewürgt. Doch auch ohne Kürzung von Sozialleistungen ist eine Senkung der Lohnnebenkosten machbar. So zeigt eine Agenda Austria-Berechnung, dass Arbeit nur in wenigen Ländern stärker belastet ist.
Die wenigsten Österreicher wollen mehr arbeiten
Die Beschäftigten sind mehrheitlich zufrieden mit ihrem Arbeitsausmaß. Nur 15,8 Prozent der Männer und lediglich 14,1 Prozent der Frauen in Teilzeitjobs würden gerne länger arbeiten. Gleichzeitig würden jede vierte Frau und jeder fünfte Mann in Vollzeit gerne kürzertreten.