Neue Zahlen der EU zeigen: Ältere verdienen in Österreich unverhältnismäßig mehr als Jüngere. Die Arbeitslosigkeit bei Älteren ist auf Dauer nur zu stoppen, wenn das Senioritätsprinzip abgeschwächt wird.
Die Konjunktur zieht an und damit sinkt die Arbeitslosigkeit. Das ist erfreulich, vor allem für jene Personen, die nun wieder eine Stelle haben. Dennoch sind nach wie vor Maßnahmen nötig, um weitere Jobsuchende zurück ins Arbeitsleben zu bringen. In einer Gruppe bleibt die Arbeitslosigkeit nämlich hartnäckig hoch: Bei den über 50 Jahre alten Personen.
Die Aktion 20.000, ein Beschäftigungsprogramm für ältere Arbeitslose, das mehrere Hundert Millionen Euro kostet, hat dort den Anstieg der Arbeitslosigkeit zwar fast gestoppt. Der Grund dafür, dass Ältere nach wie vor schwer einen Job finden, ist aber nicht beseitigt. Dieser liegt vor allem darin, dass die Lohnkurve in Österreich zu steil ist.
„Die Löhne sollten mit höherem Alter weniger stark ansteigen, ohne dass das Lebenseinkommen sinkt“, meint daher Ökonom Michael Christl, Mitautor der Studie “Jung, älter, arbeitslos?”. „Wenn die Löhne weniger stark steigen, eröffnet das Spielraum dafür, in der Mitte des Erwerbslebens höhere Gehälter zu zahlen“, so Christl. Er plädiert dafür, das Gehalt stärker nach der Produktivität auszurichten und weniger nach dem Alter (der Seniorität). Dass das Senioritätsprinzip in Österreich stärker ausgeprägt ist als in den meisten anderen Ländern, zeigen folgende Zahlen der EU-Kommission:
In Österreich (ähnlich wie in Frankreich, Italien oder Portugal) beträgt der Stundenlohn für Arbeitnehmer unter 30 Jahren im Schnitt nur gut 57 Prozent des Stundenlohns von Arbeitnehmern über 60. Jüngere verdienen also knapp 43 Prozent weniger als ältere Arbeitnehmer. Das ist einer der größten Unterschiede innerhalb der EU.
Sozialminister Alois Stöger hat ja angekündigt, nun müsse die Aktion 20.000 flächendeckend in ganz Österreich umgesetzt werden. “Das ist eine teure und nicht nachhaltige Lösung des Problems”, stellt Michael Christl dazu fest. Sobald die staatliche Finanzierung dieser extra geschaffenen Arbeitsplätze auslaufe, sei die Gefahr groß, dass ältere Arbeitnehmer wieder ohne Job dastehen. “Die Verantwortlichen sollten möglichst rasch für flachere Lohnkurven sorgen”, meint Christl.
Zusätzlich zu den Verteilungen der tatsächlichen Haushaltseinkommen zeigen die gepunkteten Linien die virtuellen Einkommen, wenn jeweils die gesparte Miete hinzugefügt wird.
Der beliebteste Lehrberuf ist bei Mädchen seit Jahren Einzelhandelskauffrau, bei den Burschen belegen Elektro, Metall- und Kraftfahrzeugtechnik die Spitzenplätze.
Sowohl die Lehrlingsstatistiken wie auch die Erhebungen in weiterführenden Schulen und Studiengängen zeigen klar, dass Mädchen weiterhin stark zu geistes- und sozialwissenschaftlichen Berufen tendieren, während technische Ausbildungen viel seltener in Erwägung gezogen werden.
Ein großer Teil der verbleibenden Lücke beim Sender Pay Gap ist historisch gewachsen und lässt sich durch Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Branchen oder auch zwischen einzelnen Berufen erklären.
Ist der Gender Pay Gap in Österreich tatsächlich besonders groß, wie die internationale Definition vermuten lässt? Nein, denn hier gilt: The definition matters. Der Unterschied zwischen den Gehältern lässt sich nämlich zu einem großen Teil erklären – und zwar nicht mit Frauenfeindlichkeit, sondern mit Besonderheiten des heimischen Arbei
Der Gender Pay Gap ist seit 2004 um über zehn Prozentpunkte gesunken und somit so niedrig wie noch nie. Wenn man weitere Faktoren wie Erwerbsunterbrechungen, Erfahrung, Verhandlungsgeschick etc. inkludieren würde, wäre er sogar noch kleiner. Doch auch wenn der Gender Pay Gap sinkt, verdienen Frauen in Österreich immer noch weniger als Männer.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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