Nach dem Scheitern auf EU-Ebene führt Österreich im Alleingang eine Digitalsteuer ein. Ist sie sinnvoll?
Die Geschichte klingt einfach. Google, Facebook und Co. verdienen prächtig, und sie machen einen Teil ihrer Gewinne auch mit Nutzern und deren Daten sowie Inhalten in Europa. Doch versteuert werden die Profite woanders. Auf EU-Ebene scheiterte der Versuch, daran steuerpolitisch etwas zu ändern. Der österreichische Finanzminister Hartwig Löger wagt den Alleingang.
Nun kommt also eine österreichische „Digitalsteuer“, die aber keine wirkliche Digitalsteuer ist. Gezahlt wird das relativ überschaubare Aufkommen nämlich nicht von den US-Digitalkonzernen mit ihren hohen Gewinnmargen, sondern von österreichischen Werbetreibenden, Konsumenten und Vermietern. Die neue Steuer mag aus Fairnessgründen ihre Richtigkeit haben. Statt eines lokalen Vorschlags bräuchte es freilich Reformen zur Datenökonomie auf internationaler Ebene. Dann könnten Gewinne stärker dort zugeordnet werden, wo Umsätze und Verwertung der Nutzerdaten stattfinden. Die Geschichte ist dann eben komplizierter. Es bräuchte profitable, wachsende IT-Unternehmen in Österreich, um das Steueraufkommen wirklich zu mehren. Eine neue Steuer macht die österreichischen Digitalunternehmen nicht wettbewerbsfähiger, den grassierenden IT-Fachkräftemangel um keine Person kleiner und die heimische Start-up-Szene um keine Finanzierungsrunde besser ausgestattet. An diesen unfairen Bedingungen ändert eine „Digitalsteuer“ nichts.
Lukas Sustalas zweiwöchige Kolumne im Kurier: Pro und Contra mit Agnes Streissler-Führer (12.04.2019).
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Die Arbeiterkammer forderte jüngst eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 36 Wochenstunden. Arbeitnehmer mit 40 Wochenstunden müssten um 11,1 Prozent produktiver werden, Arbeitnehmer mit 38,5 Wochenstunden müssten ihre Produktivität um rund 7 Prozent steigern. „Solche Produktivitätssteigerungen sind einfach unrealistisch“
Die hohe Steuerbelastung in Österreich betrifft nicht nur die Einkommen der Bürger, sondern wirkt sich auf alle Lebensbereiche wie beispielsweise auch auf den Tourismus aus. Wenn eine vierköpfige Familie für 3.528 Euro einen Urlaub bucht, zahlt sie dafür nicht nur 3.528 Euro. In Wahrheit bezahlt die Familie für den Urlaub 6.260 Euro. Denn die
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
In der Europäischen Union wird Arbeit nur in Belgien und Deutschland stärker belastet als in Österreich. Berücksichtigt man auch die in einigen Ländern übliche Versicherungspflicht (verpflichtende Versicherungen, die nicht vom Staat angeboten werden), liegt Österreich auf Platz vier. Hätte Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung w
Große Aufregung im Neiddebatten-Land Österreich! Das Netzwerk Steuergerechtigkeit will ausgerechnet haben, dass der Milliardär Mark Mateschitz weniger Steuern zahlt als eine Mittelstandsfamilie. Das Netzwerk unterstellte Mateschitz ein fiktives Jahreseinkommen von 1,3 Milliarden Euro und leitete daraus seine Steuerleistung ab, die mit jener eine
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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