Der Rechnungshof zerpflückt die digitale Schule. Wieder einmal hat die Politik sehr viel Geld ausgegeben, ohne wirkliche Verbesserungen zu erreichen.
Im Juni 2020, nachdem die Corona-Pandemie das Land zum ersten Mal lahmgelegt hatte, setzte das Bildungsministerium ein Zeichen: Mit einem 8-Punkte-Plan sollten die Schulen bis 2024 digitalisiert sein. Versprochen wurde, dass alle Schüler, zumindest ab der Sekundarstufe, Zugang zu einem Laptop oder Tablet haben und die Lehrer ausreichend vorbereitet werden, um die digitalen Möglichkeiten im Unterricht einzusetzen. Geplant war auch, auf einer einheitlichen Plattform diverse Unterlagen abrufbar zu machen und Testergebnisse nachvollziehbar auszuweisen. Heute ist klar: Umgesetzt wurde dieses Vorhaben nur in Ansätzen.
Mittlerweile wurden aber mehr als 140 Millionen Euro investiert – nur leider nicht sehr sinnvoll und effizient, wie ein aktueller Prüfbericht des Rechnungshofs feststellt. In das Projekt eines einheitlichen Kommunikationskanals zwischen Lehrern, Schülern und Eltern etwa floss bereits das Vierfache der ursprünglich geschätzten 3,2 Millionen Euro, bislang ohne wesentliche Erfolge.
Mit Abstand am meisten Geld verschlang die Beschaffung digitaler Geräte. In den vom Bericht in den Fokus gerückten Bundesländern ist allerdings unklar, was mit den Laptops und Tablets passiert ist. So wurde etwa in Kärntner Gymnasien beinahe jeder zwanzigste neu angeschaffte Computer nicht aktiviert, bei einem weiteren Zehntel gab es dazu keine Informationen. In Niederösterreich fehlt ein zentraler Überblick über die Erstkonfiguration und Nutzung komplett. Der Rechnungshof weist auch darauf hin, dass es bisher nicht gelang, transparent darzulegen, wie es um die digitalen Kompetenzen der Lehrer steht, beziehungsweise um den Fortschritt der Weiterbildungsmaßnahmen.
Es läuft also wie so oft in Österreich: Viel Geld wird ausgegeben, und hinterher will keiner wissen, ob damit etwas Sinnvolles erreicht wurde. Wir brauchen dringend einen transparenten Evaluierungsprozess – nicht nur, aber ganz besonders im Bildungssystem.
Entscheidend wäre ein konsequentes Schüler-Lehrer-Tracking, das nicht nur den Lernerfolg darstellt, sondern auch die Qualität der Lehre und des Lehrstoffs misst. Kein Fehler wäre es auch, die Ergebnisse öffentlich einsehbar zu machen. Mit so einem Instrument könnte man die Mittel viel gezielter verteilen. Natürlich müssten die Entwicklungen dann auch regelmäßig überprüft und die Maßnahmen bei Bedarf überarbeitet werden. Nur so bringt mehr Geld auch tatsächlich die gewünschten Fortschritte.
Die Coronakrise mit ihren monatelangen Schulschließungen hätte ein Schuss vor den Bug sein müssen. Allen war klar, wie rückständig unsere Schulen im Gegensatz zu jenen aus anderen Ländern organisiert sind. Doch von der damals für 2024 angepeilten digitalen Schule kann noch heute keine Rede sein. Zu vieles blieb Stückwerk, aus früheren Fehlern wurde zu wenig gelernt. Auf den dringend nötigen und lange versprochenen Digitalisierungsschub warten Österreichs Schulen bis heute.
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