Alles wird gut. Arbeiterkammer und ÖGB haben gute, vorweihnachtliche Nachrichten zu überbringen: Es gäbe absolut keinen Grund, sich um unser Pensionssystem zu sorgen. Schließlich werden laut Langfristgutachten der Pensionskommission die notwendigen Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Pensionsversicherung, die heuer bei 6,1 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen, bis 2070 nur unwesentlich auf 6,5 Prozent steigen.
Kein Problem, oder? Solange alle Annahmen stimmen. Bis 2070 wird aber noch einiges passieren. So viel ist sicher. Was hingegen nicht sicher vorhersehbar ist: Wie sich die Wirtschaftslage bis dahin entwickeln wird. Der Bericht der Kommission rechnet mit einem durchschnittlichen realen Wirtschaftswachstum von 1,35 Prozent pro Jahr. Dieser Wert scheint aus der Perspektive der letzten Dekade durchaus vernünftig zu sein. Bei einer längeren Betrachtung sehen wir aber, dass das jährliche Wirtschaftswachstum tendenziell sinkt. Zwischen 1970 und 1980 wuchs die Wirtschaft durchschnittlich um 3,6 Prozent pro Jahr, zwischen 1990 und 2000 um 2,6 Prozent, zwischen 2010 und 2019 aber nur mit 1,5 Prozent. Daher scheint das angenommene Wirtschaftswachstum auf den zweiten Blick sogar optimistisch. Klar ist: Niemand weiß, wie hoch die Wirtschaftsleistung in 50 Jahren sein wird.
Gut prognostizierbar ist hingegen die demographische Entwicklung. Die Lebenserwartung der Österreicher wird bis 2070 um rund siebeneinhalb Jahre steigen. Bleibt das System unverändert, werden wir also im Schnitt um so viele Jahre länger die Pension beziehen. Zusätzlich werden wir eine Million mehr Pensionisten haben – bei bestenfalls gleicher Anzahl an Erwerbstätigen.
So werden die notwendigen Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Pensionsversicherung 7 Prozent des Wirtschaftsleistung im Jahr 2035 erreichen. Dies bedeutet um etwa vier Milliarden Euro mehr an Ausgaben im heutigen Geld. Das entspricht dem Volumen einer Steuerreform. Dabei schießen wir schon 24 Milliarden aus dem Budget in das Pensionssystem zu. Das ist jeder vierte Budgeteuro.
Auf diese demografische Veränderung kann man sich vorbereiten, wie das viele Länder auch gemacht haben. Das Pensionssystem sollte an die steigende Lebenserwartung gekoppelt werden. Das Pensionsantrittsalter sollte ab sofort jedes Jahr um zwei Monate angehoben werden. Andere Länder wie die Niederlande gehen noch schneller vor, aber die Steigerung um zwei Monate pro Jahr ist zumindest notwendig, um die erhöhte Belastung durch längere Lebenserwartung und die Babyboomer-Generation abzufangen.
Was würde das für Österreich bedeuten? Das Langfristgutachten zeigt, dass die notwendigen Bundeszuschüsse zur gesetzlichen Pensionsversicherung um 1,5 Prozentpunkte sinken würden. Dieses Geld werden wir brauchen, denn auch das Pflegesystem will finanziert werden. Im Jahr 2070 werden in Österreich um eine halbe Million mehr Personen über 85 leben. Heute sind es „nur“ 200.000. Damit dann wirklich alles gut ist, müssen wir jetzt handeln – statt den Kopf in den Sand zu stecken, wie AK und ÖGB das tun.
Kolumne von Denes Kuscera für “Kurier” (10.12.2021).
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Rund um den „Equal Pension Day“ stehen Jahr für Jahr die hohen Pensionsunterschiede zwischen Männern und Frauen im Fokus. Heuer fällt der Tag auf den sechsten August, an diesem Tag werden Männer so viel Pension bekommen haben wie Frauen im ganzen Jahr. Multipliziert man allerdings die durchschnittlichen Pensionsbezüge mit der Pensionsdauer
Während aktuell jeder fünfte Österreicher über 65 Jahre alt ist, wird in zehn Jahren bereits jeder vierte über 65 sein.
Alljährlich beginnt für die Arbeiterkammer der Jänner mit dem so genannten „Fat Cat Day“. Dabei handelt es sich um eine fragwürdige Berechnung, die zeigen soll, dass unsere Firmenchefs zu viel verdienen. Was Arbeitnehmervertreter gegen flauschige Haustiere haben, wenn diese wohlgenährt ihr Dasein fristen, bleibt eines der großen Rätsel d
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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