Defizite gehören zu Österreich ja wie Lipizzaner und Mozartkugeln. Der kleine Überschuss der Republik im Vorjahr war ja eher den sprudelnden Steuereinnahmen und den niedrigen Zinsen geschuldet als dem oft gehörten „Sparen im System“. Der Bund schreibt immerhin seit 1954 Defizite, der Gesamtstaat seit immerhin 1974.
Mit der Staatsschuldenkrise in Europa wurden härtere Regeln für das Haushalten eingeführt. Schuldenbremsen mussten, wenn möglich auf Verfassungsebene, überall verankert werden, um die hohen Staatsschulden zurückzuführen. Denn die alten (Maastricht-)Regeln hatten nicht wirklich funktioniert, waren sie doch durch politische Einflussnahme stets so großzügig ausgelegt, dass trotz zahlreicher Verstöße die vorgesehenen Sanktionen niemals in Kraft getreten sind.
Das Ziel ist klar: Langfristig soll man von den hohen Schulden herunterkommen. Und das ist kein Selbstzweck. „Ein Land mit hohen Schulden ist nie souverän“, pflegt Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny gern zu zitieren. Niedrige Schulden sind eine gute Lebensversicherung, um in einem wirklichen Krisenfall mehr Spielraum zu haben.
Eine verfassungsmäßige Schuldenbremse ist also prinzipiell eine begrüßenswerte Maßnahme für eine solide Budgetpolitik. Doch effektiver wäre eine strenge Ausgabenbremse nach skandinavischem Vorbild. Warum? Weil die Ausgaben von heute die Schulden von morgen sind und die jeweiligen Finanzminister über die Staatsausgaben eine direktere Kontrolle haben. In Schweden wird das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts über den Konjunkturzyklus begleitet von Ausgabengrenzen für die einzelnen Ressorts und das öffentliche Pensionssystem. Diese Grenzen werden auf drei Jahre beschlossen.
Keine Budgetregel wird die Politik aber aus der Verantwortung lassen. Budgets sind stets ein Abwägen von Alternativen. Wer Angst davor hat, dass eine Schuldenbremse den Staat davon abhalten sollte, Zukunftsinvestitionen zu tätigen, fürchtet sich vor einem Phantom. Die 187 Milliarden Euro an Staatsausgaben 2018 bestehen zu 62 Prozent aus Sozialleistungen, zu immerhin 6,4 Milliarden Euro aus Zinszahlungen. Netto hat der Staat aber nur 1,7 Mrd. Euro investiert.
Die größte Investitionsbremse in Österreich waren und sind eher Bürokratie und ungezügeltes Ausgabenwachstum in anderen Bereichen.
Kommentar von Dénes Kucsera in der Kleinen Zeitung (06.07.2019).
Obwohl die Pensionen den Staatshaushalt in den kommenden Jahren mit milliardenschweren Mehrkosten belasten, spielen sie bei den Regierungsverhandlungen keine nennenswerte Rolle. Schon jetzt ist der Zuschuss zu den Pensionen mit über 30 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten des Staates, in den kommenden zehn Jahren kommen weitere fünf Millia
Ohne Reformen werden die Schulden Österreichs bis 2060 auf über 130 Prozent des BIP ansteigen. Selbst mit einer Anpassung des Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung würde die Schuldenquote auf knapp 100 Prozent anwachsen.
Wir von der Agenda Austria haben eine Kürzungsliste ausgearbeitet, mit deren Hilfe sich die Ausgaben des Staates wieder in Richtung Vorkrisenniveau bewegen. Nicht in absoluten Zahlen, sondern in Relation zur jährlichen Wirtschaftsleistung.
Wie versprochen, so gebrochen. Seit Jahren schwören bürgerliche Finanzminister hoch und heilig, sie würden beim Staat sparen, um die Bürger zu entlasten. Aber sie scheitern immer wieder an sich selbst, zu groß sind die Verlockungen, Geld unter dem Volk zu verteilen, statt die Schuldenstände zu reduzieren. Um sich von den Schulden-Sirenen losz
Der Wahlsieg Donald Trumps bringt die europäischen NATO-Staaten in finanzielle Nöte. Der wiedergewählte US-Präsident drängt die Europäer, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Erster Adressat für diese Botschaft ist Deutschland, das sich eigenen Angaben zufolge nur zwei Tage verteidigen kann, bevor der größten Volkswirtschaft E
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) plant künftig Einsparungen bei Förderungen. Potenzial dafür sollte genug vorhanden sein, sind die entsprechenden Ausgaben in seiner Amtszeit doch deutlich gestiegen. Eine Analyse der Agenda Austria zeigt, in welchen Bereichen die türkis-grüne Regierung in den letzten fünf Jahren die Fördermittel besonders s
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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