Hierzulande wird wieder einmal über die viel zu hohe Steuerlast diskutiert. Kurios: Um sie zu senken, sollen neue Steuern eingeführt werden. Interessant ist aber auch, dass alle nur über die Lohnsteuer reden. Und niemand über das noch größere Problem: die viel höheren Sozialbeiträge.
Mittlerweile haben auch die Regierungsparteien erkannt, dass sie es mit den Steuern doch kräftig übertrieben haben. Eine Erkenntnis, die erfreulich ist, zumal der Staat Österreich mittlerweile stärker zugreift als das in aller Welt für seine hohen Abgaben bekannte Schweden. Bei doppelt so hoher Staatsverschuldung. Nun muss man kein Steuerexperte sein, um zu erkennen, dass der Eingangssteuersatz mit 36,5 Prozent enorm hoch ist. Verdammt früh greift auch der Spitzensteuersatz. Während das Kabinett Faymann ab 60.000 Euro brutto die Hälfte der Arbeitseinkommen für sich beansprucht, begnügt sich die deutsche Bundesregierung mit 45 Prozent ab 250.000 Euro.
Originell an der ausgebrochenen Steuerdebatte ist, dass sie sich um eine Frage dreht: Wie ist die viel zu hohe Steuerlast mit neuen Steuern zu senken? Wie das enden wird, ist vielen Bürgern dieses Landes klar: Zuerst wird von der Regierung großzügig eine „spürbare“ Steuersenkung versprochen, als erstes eine „Gegenfinanzierung“ vereinbart und danach eine echte Strukturreform angekündigt. Mit dem Zusatz: „Jetzt aber wirklich!“ Letztere fällt dann natürlich irgendwelchen besonderen Umständen zum Opfer, übrig bleibt besagte „Gegenfinanzierung“. Dabei brauchen Steuersenkungen so etwas für gewöhnlich nicht, sie finanzieren sich weitgehend selbst. Wie etwa die Absenkung der Körperschaftsteuer von 34 auf 25 Prozent im Jahr 2005. Schon im ersten Jahr waren die Einnahmen höher als zuvor, drei Jahre später kassierte der Staat um ein Fünftel mehr KöSt als im Jahr 2004 – mit dem niedrigeren Steuersatz.
Genauso wäre das auch bei einer spürbaren Senkung der hohen Steuern auf Arbeit: Steuermoral und Leistungsbereitschaft steigen, die Konsumfreude ebenso, damit auch die wirtschaftliche Dynamik und die Beschäftigung. Und sollte sich in der Staatskasse dennoch ein Loch auftun, gibt es ein weltweit erfolgreich erprobtes Mittel, dies zu stopfen: niedrigere Ausgaben der öffentlichen Hand. Wer nicht Steuerlasten umverteilen, sondern sie tatsächlich senken will, muss bereit sein, die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren. Beispielsweise indem der Rasenmäher angeworfen wird, um die ausufernden Subventionen zu stutzen.
Ungewöhnlich an der Steuer-Diskussion ist aber auch, dass ausschließlich über die Lohnsteuer geredet wird, nicht aber über die Beiträge zur Sozialversicherung. Dabei sind die Sozialbeiträge mit 47,6 Milliarden Euro fast doppelt so hoch wie die Lohnsteuer, worunter allen voran die Bezieher niedrigster Einkommen leiden. Wer hierzulande 1500 Euro brutto im Monat bekommt, verdient inklusive aller Abgaben 1968 Euro, bekommt davon aber nur 1160 Euro ausbezahlt. Die Lohnsteuer beläuft sich auf 84 Euro im Monat, während 583 Euro an Sozialbeiträgen abzuführen sind. Es sind nicht zuletzt die Bezieher niedriger Einkommen, die 22 Sozialversicherungsträger zu bezahlen haben.
Zielführend wäre es also, die Kosten des Sozialsystems zu senken, ohne die Leistungen zu kürzen. Wie das möglich ist? Mit mehr Wettbewerb innerhalb des staatlichen Systems. Jeder Versicherte soll sich beispielsweise selbst für eine Gebietskrankenkasse innerhalb des Bundesgebietes entscheiden dürfen. Warum soll sich ein Steirer nicht bei der Vorarlberger Krankenkasse versichern lassen? Die effizienten Anbieter werden einen enormen Zulauf erleben, die teureren (ineffizienten) unter Druck kommen. Zum Vorteil aller Versicherten – insbesondere der sozial Schwächeren. Insofern ist es zu begrüßen, dass auch Vertreter der Kammern in der Steuerreformkommission Platz nehmen – schließlich fallen die Sozialversicherungen in deren Zuständigkeit.
Knapp 13 Wochen nach den Nationalratswahlen warten die Bürger des Landes noch immer auf eine neue Regierung. Und das Warten ist bekanntlich seit Freitag auf unbestimmte Zeit verlängert worden, nachdem die NEOS die zähen Verhandlungen schlussendlich platzen ließen.
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Die Arbeiterkammer forderte jüngst eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 36 Wochenstunden. Arbeitnehmer mit 40 Wochenstunden müssten um 11,1 Prozent produktiver werden, Arbeitnehmer mit 38,5 Wochenstunden müssten ihre Produktivität um rund 7 Prozent steigern. „Solche Produktivitätssteigerungen sind einfach unrealistisch“
Die hohe Steuerbelastung in Österreich betrifft nicht nur die Einkommen der Bürger, sondern wirkt sich auf alle Lebensbereiche wie beispielsweise auch auf den Tourismus aus. Wenn eine vierköpfige Familie für 3.528 Euro einen Urlaub bucht, zahlt sie dafür nicht nur 3.528 Euro. In Wahrheit bezahlt die Familie für den Urlaub 6.260 Euro. Denn die
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Bald ist Wahl. Die NGOs schießen sich auf die Vermögenden ein. Im Wochentakt werden neue Steuern gefordert. Das Perfide: Die Vorschläge kommen als Wissenschaft daher.
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen