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Bitpanda-Gründer Paul Klanschek: “Bitcoin wird ganz normal sein”

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Fast 20.000 Dollar ist ein Bitcoin aktuell wert. Nur elf Jahre nach seiner Erfindung sorgt die Kryptowährung wieder für Aufregung. In dieser Zeit ist eine ganze Industrie rund um Bitcoin entstanden. Marktführer in Österreich ist Bitpanda. Das Wiener Start-Up expandiert mit gewaltiger Geschwindigkeit, beschäftigt inzwischen mehr als 250 Mitarbeiter – und konnte zuletzt den Prominenten Silicon-Valley-Investor Peter Thiel für sich begeistern. “Wir haben uns letztes Jahr entschieden, dass wir gerne ein bisschen schneller wachsen und unsere Kriegskasse aufstocken wollen”, erzählt Bitpanda-Mitbegründer Paul Klanschek im Podcast-Gespräch mit Nikolaus Jilch.

Was ist Bitcoin eigentlich? “Die Frage hat mir schon lange keiner mehr gestellt.”

Die Verhandlungen über das Millionen-Investment sind, passend zum Jahr 2020, gänzlich online abgelaufen. “Inzwischen haben wir die Investoren schon auch kennengelernt, aber erst nachdem alles unter Dach und Fach war”, so Klanschek. Bei Bitpanda kann man Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen kaufen. Aber auch Gold und Silber, das dann im Auftrag der Kunden eingelagert wird. Das Portfolio wird ständig expandiert. Bitpanda setzt dabei auf eine simple Benutzeroberfläche, um neuen Investoren den Einstieg zu erleichtern.

Aber was ist Bitcoin überhaupt? “Die Frage hat schon lange keiner mehr gestellt”, sagt Klanschek. Offenbar trauen viele sich nicht mehr zuzugeben, sich mit dem neuartigen Asset nicht auszukennen. Der gebürtige Kärntner klärt auf: “Die zentrale Idee von Bitcoin war, dass man ein System bauen könnte, wo ich etwas direkt an dich schicken kann und es gibt niemanden in der Mitte, der das irgendwie bestätigen muss. Das ganze Netzwerk bestätigt automatisch, dass das passt und sagt: He, Paul hat grad an Niko 100 Bitcoin geschickt.”

“Bitcoin ist so viel mehr als Gold. Die Anwendungsmethoden von Bitcoin übersteigen Gold immens.”

Aufgrund seiner Beschränkung auf maximal 21 Millionen Bitcoin wird die Kryptowährung auch gerne als “digitales Gold” bezeichnet. Der kometenhafte Aufstieg von Bitcoin, dessen Preis um tausende Prozent gewachsen ist, hat auch schon einige neue Millionäre hervorgebracht – meistens junge Menschen, die sich für Technik begeistern können. Für Klanschek ist der Vergleich mit Gold deshalb nicht passend: “Bitcoin ist so viel mehr. Die Anwendungsmethoden von Bitcoin übersteigen Gold immens. Gold hat natürlich den Vorteil, das gibt es seit Tausenden von Jahren. Aber man muss schon sagen: Die Welt wird immer schneller. Wenn ich mir anschau, wie sich in den letzten Jahren die Meinung zu Bitcoin gedreht hat. Für die nächste Generation wird Bitcoin nichts mehr neues sein, sondern etwas ganz normales.”

“Langfristig spricht nichts gegen einen sechsstelligen Bitcoin-Preis. Es ist eine komplett freie Marktwirtschaft:”

Was Klanschek bestätigt, ist nicht nur das Investment von Peter Thiel, der schon bei Pay Pal dabei war. Jetzt, wo der Preis trotz Crash im März wieder so hoch gestiegen ist, werden endgültig auch die großen Investoren an der Wall Street aufmerksam. Selbst Larry Fink, Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock, hat sich zuletzt mit Bitcoin beschäftigt. Andere, wie der Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones sind schon mit ihrem eigenen Geld eingestiegen.

Und wie hoch könnte der Bitcoin nun steigen? Klanschek nennt im Podcast konkrete Zahlen. Sehr hohe Zahlen. Aber die Zukunft ist natürlich ungewiss. “Das letzte mal als Bitcoin bei 10.000 Dollar war, ging es binnen zwei Wochen auf 20.000. Die Phasen des extremen Anstiegs sind sehr kurz und es ist auch schnell wieder vorbei. Langfristig spricht aber nichts gegen einen sechsstelligen Bitcoin-Preis. Es ist eine komplett freie Marktwirtschaft.”


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Zur Person: Paul Klanschek begann im Jahr 2010, sich mit Bitcoin zu beschäftigen – als es sehr schwer war, die Kryptowährung von Österreich aus zu kaufen. Vier Jahre später gründete er gemeinsam mit Eric Demuth und Christian Trummer die Plattform Bitpanda. Die Firma hat inzwischen 260 ständige Mitarbeiter in Wien. Im September sammelte Bitpanda mit Unterstützung von Speedinvest 53 Millionen Dollar bei einer Finanzierungsrunde unter Führung von Peter Thiels Valar Ventures ein.

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