Niederländische Schulen gelten als digitale Vorreiter. Doch selbst dort gab es im Lockdown kaum Lernfortschritte. In Österreich schaut es noch düsterer aus.
Im Frühjahr wurde das österreichische Bildungssystem kalt vom Lockdown erwischt. Die mangelnde Vorbereitung und die fehlende Erfahrung im Umgang mit der Distanzlehre und den digitalen Hilfsmitteln führten zu erheblichen Problemen für Schüler, Eltern und Lehrer. Die Befürchtung war schon damals, dass der Lernfortschritt der Schulschließung und dem nachfolgenden Schichtbetrieb zum Opfer fallen könnte. Erste Zahlen aus den Niederlanden – im Vergleich zu Österreich ein Musterschüler beim digitalen Bildungssystem – scheinen diese Befürchtungen zu bestätigen. Im Durchschnitt büßten die Schüler dort während einer achtwöchigen Schulschließung rund 20 Prozent des erwarteten Bildungsfortschrittes eines Jahres ein. Besonders betroffen sind jene Schüler, die zu Hause wenig Unterstützung bekommen.
Wie so oft stehen die notwendigen Daten für eine Evaluation in Österreich nicht zur Verfügung. Aufgrund der deutlich schlechter digitalisierten Schulen ist aber davon auszugehen, dass die Verluste in Österreich noch wesentlich höher ausfallen. Das bestätigen auch Rückmeldungen von Lehrkräften und besonders von Eltern. Es ist zu begrüßen, dass die Schulen – soweit es medizinisch vertretbar ist – geöffnet bleiben. Dennoch gilt nach wie vor der Befund der Agenda Austria vom August: „Es ist (…) auch die Aufgabe der Regierung, für ein negatives Szenario gewappnet zu sein. Der Sommer hätte intensiv genutzt werden müssen, um zumindest einen Notfallbetrieb zu garantieren.“
Ausstattung: Alle Schüler und Lehrkräfte müssen über die entsprechenden Geräte verfügen, um digitale Inhalte nutzen zu können. Sozial schwachen Haushalten sollte bei der Bestellung der Geräte finanziell unter die Arme gegriffen werden.
Lernsoftware: Dieser Punkt umfasst weit mehr als nur das Bereitstellen eines PDFs zum entsprechenden Lehrbuch. Schriftliche Materialien könnten durch audio-visuelle Elemente aufgelockert werden. Es braucht neben den Lernmaterialien aber auch weiterhin die Hilfestellung durch die Lehrer. Sie kennen die Schwächen und Stärken der Schüler und können so mehr Einfluss auf den Lernerfolg der Kinder nehmen. Die technischen Möglichkeiten dazu sind bereits seit längerer Zeit vorhanden. Es muss die Möglichkeit geben, dass ein normaler Unterricht über Plattformen wie Microsoft Teams oder Zoom abgehalten werden kann. An amerikanischen Universitäten wurden die Hörsäle entsprechend ausgestattet.
Ausbildung der Lehrkräfte: Der Schlüssel einer erfolgreichen Digitalisierung liegt in den Fähigkeiten der Lehrkräfte, diese zielführend einzusetzen. Alle Lehrer müssen über die entsprechenden Kompetenzen im Umgang mit den Endgeräten, Lernprogrammen und pädagogischen Aspekten der Digitalisierung verfügen und in den kommenden Monaten und Jahren entsprechend verpflichtend geschult werden.
Aus den Daten lernen: Digitale Lernfortschritte können dokumentiert und mithilfe von Algorithmen analysiert und zusätzliche Lerninhalte individuell bereitgestellt werden, sodass jeder Schüler die Inhalte verständlich und mit angemessenem Tempo vermittelt bekommt.
Plattform für Austausch schaffen: Die Situation ist für die meisten Menschen Neuland. Daher ist es wichtig, Erfahrungen zu teilen und Hilfen von anderen Lehrkräften und Schülern zu bekommen. Eine digitale Plattform sollte hierfür das Forum bieten.
Handlungsempfehlungen Statt „Homeschooling“ hätte man von Anfang an auf „Distanzlehre“ setzen müssen. Wie viele Unternehmen in der Phase des Corona-Lockdowns festgestellt haben, sind die Tools zur digitalen Arbeit inzwischen sehr ausgereift und – nach einer kurzen Eingewöhnungsphase – auch sehr leicht zu bedienen. Unsere Berechnungen
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