Die Beiträge zur Sozialversicherung sind fast doppelt so hoch wie die Lohnsteuer. Und dennoch kein politisches Thema. Eigenartig, nicht?
Während die Regierungsvertreter gekonnt den Eindruck vermitteln, die letzten Cents zusammenkratzen zu müssen, um den Betrieb im Staate Österreich am Laufen zu halten, wird die Bevölkerung von der ZiB2-Redaktion mit einer interessanten Meldung versorgt: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sind die Einnahmen aus der Lohnsteuer um 5,6 Prozent nach oben geschnellt.
Doch nicht nur die Abgaben auf den Faktor Arbeit sind auf Rekordkurs, sondern die Staatseinnahmen generell: Von Jänner bis Juni hat die öffentliche Hand um 5,2 Prozent mehr kassiert als im selben Zeitraum des Vorjahres. Damit steigen die Einnahmen des Bundes mehr als dreimal so schnell wie das allgemeine Preisniveau. Wer nun meinen sollte, dass angesichts dessen ja vielleicht doch wieder einmal ein ausgeglichener Staatshaushalt rausschauen könnte, irrt. Die Ausgaben des Staates liegen ebenfalls auf Rekordniveau, sie steigen fast genauso schnell wie die Einnahmen.
Mit derart kräftig sprudelnden Lohnsteuereinnahmen sieht sich der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) in seiner Forderung nach einer Absenkung der Lohnsteuer bestätigt. Und das völlig zu Recht: Der Eingangssteuersatz ist hoch wie in kaum einem anderen Land und der Spitzensteuersatz greift viel zu früh. Österreichs Regierung kassiert bereits ab 60.000 Euro die Hälfte der Arbeitseinkommen, während in Deutschland erst ab 250.000 Euro 45 Prozent fällig werden.
Rätselhaft bleibt, warum sich der ÖGB nur auf die Lohnsteuer einschießt. Die Bezieher niedriger Einkommen sind davon ja so gut wie nicht betroffen. Sie zahlen nämlich kaum Lohnsteuern, dafür enorm hohe Sozialversicherungsbeiträge. Im Windschatten der Einkommensteuer-Debatten sind diese Abgaben über die Jahre weitgehend unbemerkt zur großen Steuerkeule herangewachsen. Der Staat nimmt allein aus diesem Titel 48 Milliarden Euro im Jahr ein, das ist beinahe so viel wie aus Lohnsteuer und Umsatzsteuer zusammen.
Betroffen von den hohen Sozialabgaben sind alle Einkommensgruppen, überdurchschnittlich stark die unteren: Bei einem Monatseinkommen von 1500 Euro brutto werden im Jahr 8113,50 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen fällig und knapp 1132 Euro an Lohnsteuer. Der eigentliche Schlachtruf müsste also heißen: „Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuern runter!“
Zu überlegen ist natürlich auch, ob die Sozialversicherungen bei den beiden Kammern gut aufgehoben sind. Immerhin haben sie sich unter deren Führung zur größten Abgabenlast für die österreichische Bevölkerung entwickelt.
Eine Alternative zur Stundenbesteuerung, die das bisherige System weniger stark verändern würde, wäre die Einführung einer zweistufigen Flat Tax.
Die Arbeiterkammer forderte jüngst eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf 36 Wochenstunden. Arbeitnehmer mit 40 Wochenstunden müssten um 11,1 Prozent produktiver werden, Arbeitnehmer mit 38,5 Wochenstunden müssten ihre Produktivität um rund 7 Prozent steigern. „Solche Produktivitätssteigerungen sind einfach unrealistisch“
Die hohe Steuerbelastung in Österreich betrifft nicht nur die Einkommen der Bürger, sondern wirkt sich auf alle Lebensbereiche wie beispielsweise auch auf den Tourismus aus. Wenn eine vierköpfige Familie für 3.528 Euro einen Urlaub bucht, zahlt sie dafür nicht nur 3.528 Euro. In Wahrheit bezahlt die Familie für den Urlaub 6.260 Euro. Denn die
Auch wenn der Finanzminister gerne das Gegenteil behauptet: Die kalte Progression wurde nicht zur Gänze, sondern nur zu zwei Dritteln abgeschafft. Das letzte Drittel wird jeden Sommer von der Regierung verteilt. Wie stark die kalte Progression noch immer an den Finanzen der Bürger knabbert, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria. Würden die ak
Bald ist Wahl. Die NGOs schießen sich auf die Vermögenden ein. Im Wochentakt werden neue Steuern gefordert. Das Perfide: Die Vorschläge kommen als Wissenschaft daher.
In der Europäischen Union wird Arbeit nur in Belgien und Deutschland stärker belastet als in Österreich. Berücksichtigt man auch die in einigen Ländern übliche Versicherungspflicht (verpflichtende Versicherungen, die nicht vom Staat angeboten werden), liegt Österreich auf Platz vier. Hätte Österreich dieselbe Steuer- und Abgabenbelastung w
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
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