Der für die Renten nötige Zuschuss aus dem Budget steigt weniger schnell als erwartet, sagt die Pensionskommission. Dass das Problem nur ein wenig nach hinten verschoben wird, geht dabei unter.
Dieser Tage erreichte uns eine wirklich gut klingende Nachricht: Der Zuschuss, den die Steuerzahler dieses Jahr für die Pensionsversicherung leisten müssen, beträgt nicht die prognostizierten 11 Milliarden Euro, sondern nur 10,4 Milliarden. Und auch in den nächsten Jahren werden die Kosten für die Renten weniger stark steigen als erwartet, so der Bericht der Pensionskommission, der am Freitag zur Gänze veröffentlicht wird. Bestens, nicht?
Leider nein. Denn “nur” 10,4 Milliarden sind, zum Vergleich, mehr als das gesamte Budgetdefizit aus dem Vorjahr (8,9 Milliarden). Man könnte also sagen: Die Republik verschuldet sich nur wegen der Zuschüsse zu den Pensionen, und auch dann reicht es noch nicht.
Der teilweise erschwerte Zugang zur Frühpension ist also nicht mehr als ein Schrittchen in die richtige Richtung. Und dieses Schrittchen wirkt sich nur kurze Zeit kostendämpfend aus. Dies zeigt folgende Grafik:
“Trotz der Änderungen im Pensionssystem wird der Bundeszuschuss in zehn Jahren prozentuell schon wieder höher sein als heute. Gibt es keine echte Reform, wird also ab etwa 2025 ein noch größerer Teil des BIP in die Pensionen fließen müssen. Es reicht nicht, bei den Möglichkeiten für Frühpension die eine oder andere Schraube zu drehen. Ohne ein sukzessive steigendes Antrittsalter geht es nicht”, stellt der Pensionsexperte der Agenda Austria Michael Christl fest.
Im Übrigen wird auch die Tatsache, dass die Bevölkerung wegen der Zuwanderung wächst, das Pensionssystem nicht sanieren. Der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer, formulierte es dieser Tage klar: Die Finanzierungsfrage werde mit der Zuwanderung nur verschoben, das grundsätzliche Problem aber nicht gelöst. Denn der Anteil von über 65-Jährigen werde ab 2030 immer größer, womit sich das Pensionsproblem in 15 Jahren verschärfe. “Dann beziehen mehr Menschen höhere Renten, weil die Baby-Boomer in Pension gehen. Das Budget so zu belasten ist fahrlässig”, so Michael Christl.
Deswegen plädiert die Agenda Austria dafür, Reformen nach dem Vorbild Schwedens einzuführen: Dort hängt die Höhe der Pension auch davon ab, wie lange sie voraussichtlich bezogen wird, also von der Lebenserwartung. In Österreich sollte daher das Pensionsantrittsalter automatisch an die – jedes Jahr um gut zwei Monate steigende – Lebenserwartung angepasst werden. Damit wäre unser Pensionssystem nachhaltig finanzierbar. Eine Mindestpension wäre, so wie in Schweden auch, weiterhin garantiert. Aber ohne dass die Jüngeren dafür zur Kasse gebeten werden.
Die Lebenserwartung der Menschen in Österreich wird weiter steigen und die Anzahl der über 65-Jährigen wird in den kommenden Jahren um fast eine Million zunehmen. Zwar wird die laufende Anhebung des Frauenpensionsalters einen kleinen Beitrag leisten, jedoch nicht ausreichen.
Österreich hat gewählt, entschieden haben die Nationalratswahl vor allem die Älteren: Über die Hälfte der Wahlberechtigten war 50 Jahre oder älter. Obwohl das Wahlalter vor geraumer Zeit von 18 auf 16 Jahre gesenkt wurde, nimmt der Anteil an jungen Wählern immer weiter ab, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.
Effizienter organisierte Staaten wie die Schweiz oder auch Schweden heben deutlich mehr Steuern lokal ein. Das sorgt für mehr Kostenwahrheit auf der regionalen Ebene und damit auch für geringere Ausgaben insgesamt.
Länder wie die Schweiz und Schweden zeigen, wie ein Staat auch ohne laufende Defizite bestens funktionieren kann. Seit Einführung der Schuldenbremse konnten etwa die Schweizer ihre Schuldenquote im Bund um knapp zehn Prozentpunkte sowie im Gesamtstaat um fast 20 Prozentpunkte in Relation zum BIP senken.
Dass führende Politiker in Österreich nicht viel vom Aktienmarkt halten, ist nicht neu. Daher wollen sie auch nicht, dass in den Schulen etwas darüber erzählt wird. Lieber bedienen sie klassenkämpferische Ressentiments und malen die in Rauch aufgegangene Altersvorsorge an die Wand. Dabei zeigen die Zahlen, dass es sich lohnt, etwas über Aktie
Dieses muss aber nicht durch neue Steuereinnahmen aufgetrieben werden, sondern könnte durch eine Umstrukturierung der Bildungsausgaben frei werden. Hierzulande wird für die frühen Phasen der Bildungskarriere – im Verhältnis zu fortgeschrittenen Ausbildungsstufen – wenig Geld ausgegeben. Länder wie Dänemark, Schweden oder Estland investier
Gegründet um das Land in wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Belangen zu öffnen und neue Antworten auf die großen Herausforderungen zu liefern.
Lernen Sie uns kennenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen