Beschäftigung

Zu viele Arbeitssuchende? Nein, zu wenig Jobs

Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland wollen mehr Menschen denn je arbeiten. Weil es dort besser gelingt, sie zu beschäftigen, ist auch die Arbeitslosigkeit niedriger.

Wie gelingt es Deutschland bloß, seine Arbeitslosenrate geringer zu halten als jene hierzulande? In Österreich sind nun beinahe 500.000 Menschen ohne Job; die Arbeitslosenrate mittlerweile um 43 Prozent höher als beim nördlichen Nachbarn. Dabei lagen die beiden Länder 2012 noch fast gleichauf bei rund sieben Prozent Arbeitslosen. Eine geläufige Erklärung dafür lautet: “Wir haben mehr Arbeitslose als Deutschland, weil viele Leute zuwandern und auf den Arbeitsmarkt drängen, während die Bevölkerung in Deutschland schrumpft.” Das klingt plausibel, ist aber nicht der entscheidende Punkt, wie eine genauere Analyse der Zahlen zeigt.

Richtig ist: Seit 2012 ist die Zahl der Personen, die arbeitet oder Arbeit sucht, in Deutschland um 3,1 Prozent gestiegen, und in Österreich sogar um 4,3 Prozent. Das liegt eben an der Zuwanderung, aber auch am Rückgang der Frühpensionen. (Eine Bemerkung am Rande: All jene, die behaupteten, die Frühpension dürfe nicht als versteckte Arbeitslosigkeit gesehen werden, werden hiermit eines Besseren belehrt.)

In dieser Situation ist entscheidend, wie viele der zusätzlichen Arbeitskräfte einen neuen Job finden, und da liegt Deutschland besser: Die Zahl der Beschäftigten ist dort um 3,6 Prozent gestiegen, in Österreich aber nur um 2 Prozent. Wie die Grafik zeigt, gelingt es in Deutschland besser, die auf den Arbeitsmarkt kommenden Menschen zu beschäftigen:

In Deutschland ist 2014 und 2015 die Arbeitslosigkeit sogar leicht gesunken – das ist der Grund dafür, dass die Werte in diesen beiden Jahren über 100 Prozent liegen.

Wie hoch wäre die Arbeitslosigkeit nun bei uns, wenn auch in Österreich die Zahl der Beschäftigten um 3,6 Prozent gestiegen wäre? Dann läge die Arbeitslosigkeit hierzulande bei 7,6 Prozent statt bei 9,1 Prozent. Das größere Problem hinter der nach oben gekletterten Arbeitslosigkeit ist also, dass Jobs fehlen und nicht, dass mehr Menschen einen Job suchen. Abgesehen davon, dass es weder leicht noch richtig wäre, die Grenzen für Arbeitnehmer aus anderen EU-Ländern wieder dicht zu machen. Hinzu kommt: Die Ausbildung der Arbeitssuchenden passt oft nicht zu den für die offenen Stellen nötigen Qualifikationen.

Es stellt sich jedenfalls die Frage, wie die Deutschen diese höhere Beschäftigung erreicht haben. Wir meinen, dass die Regierung in Berlin ein Klima der Zuversicht geschaffen hat, in dem Unternehmen investieren und die Kunden konsumieren. Bausteine dafür sind ein sanierter Staatshaushalt, der keine Angst vor neuen Steuern aufkommen lässt, und eine geringere Steuer- und Abgabenquote als hierzulande.

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